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Julianus II. Apostata, 360-363. Ô-Solidus, 361/363, Sirmium; 4,34 g. RIC 97.

RÖMISCHE MÜNZEN
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT

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Losnummer 4161






Schätzpreis: 10.000,00 €
Zuschlag: 19.000,00 €


Julianus II. Apostata, 360-363.
Ô-Solidus, 361/363, Sirmium; 4,34 g. Drapierte Büste r. mit Perldiadem//Soldat mit Trophäe v. v. Kopf l. legt Hand auf Gefangenen.
RIC 97.

Sehr selten in dieser feinen Erhaltung. Prachtexemplar, Stempelglanz/vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 168, Osnabrück 2010, Nr. 7904.

Der Revers mit der kriegerischen Darstellung eines Soldaten und der Umschrift, die die Virtus des römischen Heeres feiert, ist angesichts der Umstände der Zeit verständlich. Unter Constantius II. waren die Sasaniden in römisches Territorium eingefallen und hatten einige Städte und Festungen erobert. Constantius II. befahl seinem Caesar Julian, Truppen in den Osten zu verlegen. Diese Truppen rebellierten, da ihnen zuvor versprochen worden war, für die Verteidigung ihrer näheren Heimat eingesetzt zu werden. Julian wurde von den Truppen zum Augustus erhoben. Nach dem Tode des Constantius II. sah sich Julian als Alleinherrscher mit dem Problem der sasanidischen Bedrohung konfrontiert. Als Caesar hatte Julian erfolgreich für Ruhe an den Grenzen im Westen gesorgt; Äußerungen des Kaisers lassen aber darauf schließen, daß er die Völkerwanderung und damit größere Probleme im Westen des Reiches kommen sah. Er nutzte also die für die nähere Zukunft sichere Lage im Westen, um des Problems im Osten Herr zu werden und plante seinen Perserfeldzug. Zu dem in dieser Hinsicht gerne aus der Mottenkiste geholten Klischee  der imitatio Alexandri sei gesagt, daß sich positive Äußerungen zu Alexander im sehr umfangreichen Werk Julians im Grunde nicht finden, aber zahlreiche negative Äußerungen. In seinem Brief an Neilos z. B. stellt Julian Alexander den Großen als einen im Grunde moralisch verkommenen Menschen dar, dessen einzig positive Eigenschaften seine militärische Begabung und sein Mut sind.
Die Behauptung des Socrates Scholasticus und anderer, Julian habe sich quasi als Reinkarnation Alexanders gesehen, darf man also als julianfeindliche, christliche Propaganda betrachten. Julian war sicher kein Alexanderfreund.