KYRENE. Õ-Tetradrachme, 480/435 v. Chr.; 17,21 g. BMC Pl. V, 16 (Avers stempelgleich); SNG Cop. vergl. 1182.
GRIECHISCHE MÜNZEN
CYRENAICA
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Õ-Tetradrachme, 480/435 v. Chr.; 17,21 g. Silphium//Kopf des Zeus Ammon r.
BMC Pl. V, 16 (Avers stempelgleich); SNG Cop. vergl. 1182.
Von großer Seltenheit, besonders in dieser Erhaltung. Wohl eines der am besten erhaltenen Exemplare. Feine Tönung, vorzügliches Prachtexemplar
Aus der Sammlung "Alexander der Große".
Erworben 1969 in Frankreich; Exemplar der Dr. Albert M. Potts Collection (1914-2001); danach erworben im November 2007 bei der Firma Freeman & Sear; Exemplar der Auktion Roma Numismatics XIX, London 2020, Nr. 590.
Der Silphiumhandel machte Kyrene reich - in Rom wurde Silphium mit Silber aufgewogen. Die Pflanze galt lange als ausgestorben, sie soll jedoch in Libyen wiederentdeckt worden sein. Silphium wurde sowohl als Gewürz als auch als Heilmittel verwendet. Über die Verwendung als Gewürz berichtet uns der Meisterkoch Apicius in seinem Werk "De re coquinaria". Das gegenüber dem kyrenäischen minderwertigere parthische Silphium (Ferula asafoetida) wird heute noch in der indischen Küche eingesetzt (unter der Bezeichnung "Hing", besonders bei Gerichten mit Hülsenfrüchten) - es hat einen intensiven, knoblauchartigen Geschmack. Der hohe Preis des Silphiums erklärt sich aber wohl hauptsächlich durch seine Verwendung als Verhütungsmittel (siehe Riddle, Coins and Contraceptives: The Plant that made Kyrene Famous, in: The Celator Vol. 17, 12 (2003), S. 34 f.). Eine pikante Anspielung darauf findet sich bei Catull (Carmina 7):
"Sagen soll ich, wie viele deiner Küsse,
Liebste Lesbia, mir genug sind und zuviel sind? -
So viel Körner Sandes die Libysche Wüste
In dem Silphiumtragenden Cyrene
Zwischen Ammons Orakel und des alten
Battus hochgeheiligtem Grabmal aufweist, (...)"