Ludwig, 1597-1622. Dicker doppelter Reichstaler 1610, Grünstadt. 59,42 g. Joseph 30; Dav. 6874 (dieses Exemplar).
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
LEININGEN, LEININGEN-WESTERBURG, GRAFSCHAFT
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Dicker doppelter Reichstaler 1610, Grünstadt. 59,42 g. È LVD Û COM Û IN Û LEI Û ET Û RI Û DOM Û IN Û WES Û ET Û SCH Û S Û R Û I Û S Û L Geharnischtes Brustbild r. mit großem Kragen und umgelegtem Mantel, r. im Feld die Jahreszahl Û 1610 Û//É GOTT È THVT È RETTEN É Gekröntes, vierfeldiges Wappen mit Mittelschild.
Joseph 30; Dav. 6874 (dieses Exemplar).
Von allergrößter Seltenheit, wohl Unikum. Hübsche Patina, sehr schön-vorzüglich
Exemplar der Auktion Felix Schlessinger 10, Berlin 1933, Nr. 967.
Der Sohn des Grafen Philipp I. von Leiningen-Westerburg und der Gräfin Amalie von Zweibrücken-Bitsch wurde am 10. August 1557 geboren. Mit 20 Jahren erlangte er nach dem Tode seiner Mutter als Erbtochter Simons V. von Zweibrücken-Bitsch die vormals zweibrückischen Herrschaften Rauschenburg im Hunsrück, Oberbronn im Elsass und Forbach in Lothringen. Im September 1578 heiratete er Gräfin Bernhardine zur Lippe und erwarb die Grafschaft Rixingen in Lothringen. Nach dem Tode seines Vaters folgte ihm Ludwig 1597 in der Herrschaft zu Leiningen. Als in der Nähe der alten Residenz Altleiningen im nordöstlichen Pfälzerwald ehemalige Bergwerke gefunden wurden, ließ Ludwig diese erneuern und erwarb vom Kaiser Rudolf II. sowohl eine Berechtigung zum Betreiben der Bergwerke (1605) als auch das Münzrecht (1611). Die Münzstätte wurde bereits 1610 in Grünstadt eingerichtet (so Joseph S. 44 mit Anm. 27 gegen die ältere Annahme, es sei erst in Altleiningen gemünzt worden). Auf diesem ersten Doppeltaler führt Ludwig seine vollständige Titulatur auf: Ludovicus comes in Leiningen et Rixingen, dominus in Westerburg et Schaumburg, sacri Romani Imperii semper liber (Ludwig Graf zu Leiningen und Rixingen, Herr von Westerburg und Schaumburg, reichsunmittelbar). Ludwig starb am 22. August 1622.