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ROBERT BALL NACHF., Auktion 1 vom 1.10.1917 u.f.T., Berlin.

ROBERT BALL NACHF.
Auktion 1 vom 1.10.1917 u.f.T., Berlin.

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Losnummer 2827




Schätzpreis: 30,00 €
Mindestgebot: 30,00 €


ROBERT BALL NACHF. Auktion 1 vom 1.10.1917 u.f.T. Berlin.
Auktionskatalog No I. Inhalt: Universal-Sammlung des † Professors J. Knoblauch, Berlin. Raritäten aus der Sammlung des † Geh. Kommerzienrats L. Strupp, Gotha u. A. X, 156 S. 13 Tfn. 1825 Nrn. Der bedruckte Vorderdeckel der Orig.-Broschur ist mit eingebunden. Halbleineneinband, wohl des zweiten Viertels des 20. Jahrhunderts mit einem sauber von Hand beschriebenen Rückenschild aus rotem Textil. Die Deckel außen bezogen mit braungrundigem, rot und blau abstrakt dekoriertem Kleisterpapier. Die Vorsätze aus einem graugrundigen, mit roten Fasern durchsetzen Papier. Die Ergebnisliste in Kopie beigefügt. Dazu: ROBERT BALL NACHF. Münze und Medaille XIV. Jahrgang [Lager-Katalog] Nr. 46, Januar 1938: Goldmünzen - Antike Münzen - Münzen und Medaillen aller Zeiten und Länder. 36 S. 4 Tfn. (Anknüpfend an die Nummerierung der vorherigen Ausgabe:) Nr. 49500-49882; 48655-49453. Orig.-Broschur, der Umschlag schadhaft und teils an den Kanten sowie im Bereich des Rückens mit Papier- oder Kunststofffilmstreifen verstärkt. (2)

 


Gemäß der Angaben auf der Ergebnisliste fand die Auktion vom 1. bis 5. Oktober 1917 statt.

Johannes Knoblauch (* 1855 in Halle an der Saale, Ó 1915 in Berlin) absolvierte in Halle, Heidelberg und Berlin ein Studium der Rechtswissenschaft, Mathematik und Physik, wobei er sich seit 1874 rein auf die Naturwissenschaft konzentriert hatte. Nach seinem Studienabschluss als Lehrer tätig, 1879 am Stadtgymnasium in Halle und 1880 in Berlin am Gymnasium zum Grauen Kloster, wurde er 1882 in Berlin mit einer physikalisch-mathematischen Arbeit zum Dr. phil. promoviert. Nachdem er sich 1883 habilitiert hatte, lehrte er als Privatdozent und erhielt 1889 eine außerordentliche Professur für Mathematik an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität, die er bis zu seinem Tode inne hatte.

Gustav Strupp (* 1851 in Dreißigacker bei Meiningen, gestorben 1918 in Meiningen) stammte aus einer vermögenden jüdischen Handels- und Bankiersfamilie. Nach seiner kurzen Tätigkeit in einer Berliner Bank und dem käuflichen Erwerb des Titels eines Doktors der Rechte kehrte er infolge des Ablebens seines Vaters nach Meiningen zurück und trat dort an die Spitze des Führungskreises des familieneignen Bankhauses B. M. Strupp, das auch Filialen in Ruhla, Gotha und Salzungen hatte, die später noch mit Eröffnung einer Zweigstelle in Hildburghausen erweitert wurden. Seit 1881 erwarb das Bankhaus Strupp zahlreich Unternehmen insbesondere Brauereien, Firmen der Eisenindustrie, der Textilbranche und der Porzellanfabrikation und schloss all diese zum Strupp-Konzern zusammen. So galt Gustav Strupp bald als der wohlhabendste Bürger im Herzogtum Meiningen und eine der prägenden Persönlichkeiten im Thüringer Wirtschaftsleben. 1891 verlieh ihm Herzog Georg II. den Titel Kommerzienrat und erhob ihn 1900 zum Geheimen Kommerzienrat. Zusammen mit seinen Brüdern Meinhard und Louis wandelte er die familieneigene Bank 1905 in die "Bank für Thüringen AG" um, als deren Aufsichtsratsvorsitzender er bis zu seinem Todesjahr fungierte. Zwischen 1885 und 1912 gründete Gustav Strupp mehrere Stiftungen, die dem öffentlichen Wohl zugutekamen. Teile seiner Münzensammlung überließ er dem Herzoglichen Münzkabinett in Gotha, die übrigen Partien, darunter eine variantenreiche Spezialsammlung sächsischer Klappmützentaler (Nr. 872-1009 des vorliegenden Katalogs) wurden von Strupps Erben der Firma Robert Ball Nachf. zur Versteigerung übergeben. Der vorliegende Katalog enthält dabei nicht den gesamten Nachlass, sondern nur eine Auswahl. Gemäß seines Vorworts war der restliche, die Kleinmünzen beinhaltende Bestand einer späteren Versteigerung vorbehalten, doch findet sich in den übrigen Katalogen der Firma Ball kein sich auf den Sammler beziehender Hinweis.

Unterhalb des Exlibris dieses bekannten Archäologen ein Exlibris für Josef Erkeling samt dessen handschriftlichen Bibliothekseintrags Nr. 1540 vom Juni 1949. Erkeling, ein bergmännischer Vermessungsfahrsteiger und Bergbau-Fachautor, hatte im Laufe von mehreren Jahrzehnten eine Sammlung von Münzen und Medaillen mit bergbaulicher Thematik aufgebaut. Nach dem Ableben ihres Schöpfers konnte das Bergbau-Museum Bochum 240 Exemplare daraus erwerben (Slotta, R. [Hrsg.], 75 Jahre Deutsches Bergbau-Museum Bochum [1930 bis 2005]. Vom Wachsen und Werden eines Museums Band 2, Bochum 2005, S. 691).