HEAD, B.V.
NUMISMATISCHE LITERATUR
MONOGRAPHIEN, SAMMELWERKE UND AUFSÄTZE, GRIECHEN
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Catalogue of the Greek Coins of Ionia. [Catalogue of the Greek Coins in the British Museum, Vol. 16] London 1892. LVII S. 1 gefaltete mehrfarbige Karte, 453 S. 39 Tfn. Orig.-Ganzleineneinband, die Rückenpartie lichtgehellt, das Vorsatzpapier vorn und hinten entlang der Deckelgelenke gebrochen, doch die Bindung nur leicht gelockert.
Auf der Titelseite die nach 1953 aufgebrachte (zum terminus post quem, vgl. die nachfolgenden biographischen Angaben) vierzeilige Besitzerstempelung Univ.-Professor / Dr. med. et phil. / Franz Lanyar / Graz, Krenngasse 43. Franz Xaver Lanyar (* 1896 in Lemberg, heute: Lwiw, Ukraine, † 1976 in Graz) stammte aus dem Geschlecht der Edlen von Lanyar, das 1919 im Zuge der Ratifikation des Adelsaufgabegesetzes der Republik Österreich seinen Nobilitätstitel verlor. Er absolvierte an der Universität Graz ein medizinisch-naturwissenschaftliches Studium und wurde dort 1919 zum Dr. med. promoviert. 1924 legte er ebenda auch in Philologie die Magisterprüfung erfolgreich ab. Wann er seinen durch die Besitzerstempelung dokumentierten Doktortitel in jenem Fach erwarb, ließ sich nicht ermitteln. In Lanyars Studienort sollte sich seine gesamte berufliche Laufbahn vollziehen. Nach seiner Assistentenzeit am Institut für allgemeine und experimentelle Pathologie sowie am Institut für Hygiene, übernahm er 1922 eine Stelle als Sekundärarzt am dortigen Landeskrankenhaus, in der städtischen Krankenfürsorgeanstalt trat er 1924 eine Stelle als Vertrauensarzt an und stieg später dort zum Chefarzt auf. Die steiermärkische Metropole ernannte ihn 1929 zum Stadtarzt und von 1929 bis 1936 erledigte er dort seinen chefärztlichen Dienst bei der Arbeitskrankenkasse. 1936 empfing er den Berufstitel "Medizinalrat". Seine akademische Lehrbefähigung, die er 1942 mit seiner Habilitation in physiologischer Chemie erlangte, verschaffte ihm Folgejahr einen Lehrauftrag in diesem Fach in Graz, den er zunächst bis 1945 nachkommen konnte. Nach der Wiederbestätigung seiner Habilitation 1948 nahm er diese Lehrtätigkeit wieder auf. Im Sommer 1949 verlegte er seine Dozentur an der Grazer medizinischen Fakultät auf die Sozialmedizin. 1954 zum außerordentlichen Professor ernannt, wirkte er auf diesem Gebiet noch bis zum bis zum Wintersemester 1971/72. Mit dem Amtstitel "Senatsrat" trat er in den Ruhestand (Petra Scheiblechner, "... politisch ist er einwandfrei³ ..." Kurzbiographien an der Medizinischen Fakultät der Universität Graz in der Zeit von 1938 bis 1945 tätigen WissenschafterInnen. Graz 2002, S. 138f). Lanyar wurde 1965 in die Österreichische Numismatische Gesellschaft aufgenommen (Bernhard Koch, 100 Jahre Österreichische Numismatische Gesellschaft 1870-1970. Festschrift. Numismatischen Zeitschrift Band 84/85, Wien 1970, S. 79). Er vermachte der Medizinischen Fakultät an der Universität Graz finanzielle Mittel, aus denen die Franz Lanyar-Stiftung Mittel zur Förderung der medizinischen Forschung vergeben kann.