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1/2 Bankportugalöser zu 5 Dukaten 1695, Fb. 1107 var.; Gaed. 9; Slg. Vogel (Auktion Künker 221) 8486.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
HAMBURG, STADT

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Losnummer 133






Schätzpreis: 25.000,00 €
Zuschlag: 42.000,00 €


1/2 Bankportugalöser zu 5 Dukaten 1695, mit Titel Leopolds I. 17,35 g. f MONETA AUREA CIVITATIS HAMBURGENSIS Ü Das behelmte Hamburger Stadtwappen, zu den Seiten Löwen als Schildhalter, unten die Initialen Û P Û B Û M Û (Peter Burmester, ältester Bankbürger der Stadt) in Kartusche, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl 16 - 95 und Palmzweige, darunter Û I Û R Û (Joachim Rustmeyer, Münzmeister in Hamburg 1692-1724)//LEOPOLDUS D Ù G Ù ROM Ù IMP Ù SEM Ù AUG Û Gekrönter Doppeladler mit Zepter und Schwert in den Fängen, auf der Brust Reichsapfel, unten Palm- und Lorbeerzweig.
Fb. 1107 var.; Gaed. 9; Slg. Vogel (Auktion Künker 221) 8486.

GOLD. Von größter Seltenheit. Vorzüglich

Exemplar der Auktion Hess/Leu 13, Luzern 1959, Nr. 33.

Seitdem die Hamburger Bank im Jahr 1619 (nach dem Vorbild der Amsterdamer Wisselbank) in den Räumlichkeiten des Hamburger Rathauses gegründet worden war, zählte das städtische Münzwesen zu ihren Aufgabenbereichen. Dazu gehörte auch die Ausprägung der regelmäßig (zu manchen Zeiten jährlich) auf städtischen Beschluß ausgegebenen Portugalöser bzw. deren Halbstücke.

Erstmals gab die Bank im Jahr 1653 einen Portugalöser heraus. Häufig finden sich auf den Bankportugalösern auch die Initialen des ältesten Bankbürgers (Bankpräsidenten) als Garantie für Gewicht und Feingehalt. Die Stücke dienten als Jahresgeschenke an die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Rates, der Bank und der Kämmerei. Neben der Bank emittierten auch zwei andere städtische Behörden Portugalöser, nämlich das 1623 gegründete Admiralitäts-Kollegium (kurz: Admiralität) und die 1665 gegründete Commerz-Deputation (die heutige Handelskammer).

Neben den offiziellen Portugalösern dieser Behörden existiert eine ganze Reihe repräsentativer Goldprägungen zu 10 und 5 Dukaten, die von diversen Hamburger Medailleuren auf eigene Rechnung hergestellt wurden, um sie an Hamburger Patrizier und Sammler zu veräußern. Da diese "Privatportugalöser" jedoch zum Teil nicht genau in 10- bzw. 5-Dukaten-Gewicht ausgebracht sind, werden sie üblicherweise als Goldmedaillen bezeichnet.

Nach der Reichsgründung und der Vereinheitlichung des deutschen Münzwesens wurde die Hamburger Bank 1875 in eine Filiale der Reichsbank umgewandelt.

Wir führen unter den Münzen die Portugalöser auf, die sich (vor allem durch das Kreuz auf der Rückseite) noch sichtbar an das portugiesische Vorbild anlehnen, sowie dieses und das vorhergehende Stück, das mit den Stempeln des Talers geprägt worden ist (Nr. 8485) bzw. die Umschrift MONETA NOVA AVREA trägt (Nr. 8486). Die Portugalöser mit anderen Darstellungen (Stadtansichten etc.) sind später zusammen mit den Goldmedaillen aufgeführt.