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Kaiserlicher Orden des hl. Fürsten Alexander Newsky [Имперáторский орден Свяатого К

NACHLÄSSE DE FAUQUE DE JONQUIÈRES
RUSSLAND, RUSSISCHES REICH (BIS 1917)

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Losnummer 380






Schätzpreis: 10.000,00 €
Zuschlag: 25.000,00 €


Kaiserlicher Orden des hl. Fürsten Alexander Newsky [Имперáторский орден Свяатого Князя Александра Невского] (1725). 3. Modell (1858-1917), Ordens-Set, Anfertigung der Firma Eduard in Sankt Petersburg zwischen 1908 und 1916, bestehend aus: Kleinod, 59,2 x 53,5 mm, 585/000 Gold emailliert, 31,7 g, Emaille-Malerei, auf dem Revers des oberen Kreuzarms unter der Emaille Meistermarke "ВД" für Vladimir Dinakov (und nicht, wie bisher oft zitiert, für Varvara Petrowna Dietwald), auf dem Revers des unteren Kreuzarms unter der Emaille Herstellerbzeichnung "ЭДУАРДЪ" auf der Öse Sankt Petersburger Kokoschnik-Gold-Punze zu 56 Zolotnik von 1908 bis 1917/1926 und auf dem Bandring Kokoschnik-Punze von 1908 bis 1917/1926, am originalen alten konfektionierten Schulterband, und Bruststern, hochgewölbte Anfertigung 90,4 x 90,6 mm, Silber, Revers vergoldet, Medaillon mit Silber vergoldeten Auflagen, 71,8 g, auf dem Revers Herstellerbzeichnung "ЭДУАРДЪ" Meistermarke "ВД" für Vladimir Dinakov und Sankt Petersburger Kokoschnik-Silber-Punze zu 84 Zolotnik von 1908 bis 1917/1926, an Nadel, diese mit Kokoschnik-Punze von 1908 bis 1917/1926. Zusammen mit der Verleihungsurkunde für den Vize-Admiral De Fauque de Jonqières, datiert am 28. Dezember 1915, mit Prägesiegel und Originalunterschrift von Kaiser Nikolai II. Alexandrowitsch (1868-1918, reg. von 1894 bis 1917), mit Entwurf eines Dankschreibens des Empfängers in französischer Sprache, und Teil eines Couverts. BWK4 655, 662.3. Modell (1858-1917), Ordens-Set, Anfertigung der Firma Eduard in Sankt Petersburg zwischen 1908 und 1916, bestehend aus: Kleinod, 59,2 x 53,5 mm, 585/000 Gold emailliert, 31,7 g, Emaille-Malerei, auf dem Revers des oberen Kreuzarms unter der Emaille Meistermarke "ВД" für Vladimir Dinakov (und nicht, wie bisher oft zitiert für Varvara Petrowna Dietwald), auf dem Revers des unteren Kreuzarms unter der Emaille Herstellerbzeichnung "ЭДУАРДЪ" auf der Öse Sankt Petersburger Kokoschnik-Gold-Punze zu 56 Zolotnik von 1908 bis 1917/1926 und auf dem Bandring Kokoschnikpunze von 1908 bis 1917/1926, am originalen, alten konfektionierten Schulterband, und Bruststern, hochgewölbte Anfertigung 90,4 x 90,6 mm, Silber, Revers vergoldet, Medaillon mit Silber vergoldeten Auflagen, 71,8 g, auf dem Revers Herstellerbzeichnung "ЭДУАРДЪ" Meistermarke "ВД" für Vladimir Dinakov und Sankt Petersburger 84 Zolotnik Kokoschnik-Silber-Punze von 1908 bis 1917/1926, an Nadel, diese mit Kokoschnikpunze von 1908 bis 1917/1926. Zusammen mit der Verleihugsurkunde für den Vize-Admiral De Fauque de Jonqières, datiert am 28. Dezember 1915, mit Prägesiegel und Originalunterschrift von Kaiser Nikolai II. Alexandrowitsch (1868-1918, reg. von 1894 bis 1917), mit Entwurf eines Dankschreibens des Empfängers in französischer Sprache, und Teil eines Couverts. BWK4 655, 662.


II

Spät angefertigtes, unzweifelhaft zusammengehörendes und originales Set des zweithöchsten russischen Ordens, der an einen bedeutenden Admiral der Alliierten verliehen wurde. Sowohl der von der Herstellerfirma Eduard in Sankt Petersburg gekennzeichnete, für diese typisch hochgewölbte Bruststern wie auch das Kleinod weisen die typischen Merkmale der späten Anfertigungen dieser Firma auf. So ist die Anfertigungsqualität in Gravur-, Emaillier- und Löt-Arbeiten geringer als bei den Eduard-Exemplaren von vor Beginn des Ersten Weltkrieges und halten keinem Vergleich mit Stücken der Firma Keibel stand, die ja nur bis 1905 der exklusive offizielle Lieferant des Ordenskapitels war.

Die Firma Eduard wurde zwischen 1898 und 1901 von Eduard Fernandowich Dietwald gegründet und lieferte seit dem Russisch-Japanischen Krieg, also ab 1905 als offizieller Lieferant des Ordenskapitels (zusammen mit der A. Adler gehörenden Firma Osipov) den größten Anteil russischer Orden. Nach Dietwalds Tod 1910 führte seine Witwe Varvara Petrowna Dietwald die Firma (wohl bis 1917) weiter und lieferte auch noch bis zur Oktoberrevolution Ordensinsignien an die Provisorische Regierung.

Der einklassige Orden wurde von Kaiserin Katharina I. Alexeijewna (1683/4-1727, reg. seit 1725) mit Ukas vom 21. Mai 1725 gestiftet. Er wurde nach Alexander Jaroslawitsch Newski, Fürst von Nowgorod und Großfürst von Wladimir (1220-1263) benannt. Erst am 5. April 1797, dem Tag seiner Krönung, wurden von Kaiser Paul I. Petrowitsch (1754-1801, reg seit 1796) die Ordensstatuten approbiert. Als besonderer Gnadenerweis des Kaisers konnte der Orden "in Brillanten" verliehen werden, wobei auf den Bruststernen über dem Medaillon eine kaiserliche Krone angebracht wurde. Seit dem 16. August 1804 konnten gemäß einer jeweiligen persönlichen Entscheidung des Kaisers Ritter des St. Andreas-Ordens, die den St. Alexander Newsky-Orden noch nicht erhalten hatten, diesen gleichzeitig mit jenem erhalten. Am 9. August 1844 wurden die Kleinode und am 27. Oktober 1846 die Bruststerne für Nichtchristen eingeführt. 1854 wurde die Verleihung von Bruststernen in Metall offiziell genehmigt. Mit kaiserlichem Ukas Kaiser Alexander II. Nikolajewitsch (1818-1881, reg. seit 1855) vom 5. August 1855 wurden gekreuzte Schwerter auf den Insignien für Verleihungen "für Tapferkeit im Kampf" eingeführt. Mit Abschaffung der Monarchie 1917 verschwand auch der Orden. In gewisser Weise wurde die Tradition des Ordens auch in der späteren Sowjetunion fortgeführt, da mit Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 29. Juli 1942 ein "Alexander-Newsky-Orden" gestiftet wurde, der für überragende Kampfesführung und persönliche Tapferkeit während des Großen Vaterländischen Krieges von 1941 bis 1945 sowohl an Einzelpersonen wie auch an ganze Einheiten verliehen werden konnte. Der von Präsident Boris N. Jelzin (1931-2007, Präsident von 1991 bis 1999) mit Ukas vom 2. März 1994 gestiftete vierklassige Orden "Für Verdienste um das Vaterland" nahm einige Gestaltungselemente (rote Farbe des Kreuzes und des Bandes, Doppeladler und Ordensmotto) des zaristischen St. Alexander-Newski-Ordens wieder auf.