Kaiserlicher Orden der hl. Anna [Имперáторский орден Святой Анньі] (1735/17
NACHLÄSSE DE FAUQUE DE JONQUIÈRES
RUSSLAND, RUSSISCHES REICH (BIS 1917)
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II
Der Orden wurde als einklassiger am 14. Februar 1735 gestiftet (1. Modell) von Carl Friedrich, Herzog von (Schleswig-)Holstein-Gottorp (1700-1739, reg. seit 1702) zum Gedenken an seine verstorbene Gemahlin Anna Petrowna (1708-1728), einer Tochter Kaiser Peters des Großen (1672-1725, reg. seit 1682 als Zar, seit 1721 als Kaiser). Er wurde der heiligen Anna, die in einigen apokryphen Evangelien als Mutter der Gottesmutter Maria genannt ist, gewidmet. Auf dem Erbweg gelangte er über Carl Friedrichs Sohn, Herzog Carl Peter Friedrich von Holstein-Gottorp, dem späteren Kaiser Peter III. (1728-1762, reg. 1762 als Kaiser), Gemahl Kaiserin Katharinas II. ("der Großen" - 1729-1796, reg. seit 1762), nach Rußland, wo er auch nach dem Verzicht Katharinas II. (für ihren Sohn Paul) auf das Herzogtum Holstein-Gottorp im Jahre 1773 verblieb.
Mit der Approbation neuer Ordensstatuten am 5. April 1797, dem Tag seiner Krönung, durch Kaiser Paul I. Petrowitsch (1754-1801, reg. seit 1796 als Kaiser) wurde er als von da an russischer Orden auf drei Klassen erweitert (2. Modell). Seit dem 16. August 1804 konnten gemäß einer jeweiligen persönlichen Entscheidung des Kaisers Ritter des St. Andreas-Ordens, die den St. Annen-Orden noch nicht erhalten hatten, diesen gleichzeitig mit jenem erhalten. Im September 1815 wurde die bisherige 3. Klasse (der bereits mit Ukas vom 12. November 1796 gestiftete St. Annen-Säbel) in die 4. Klasse umgewandelt und ein Kreuz 3. Klasse gestiftet. Aus der 4. Klasse, dem St. Annen-Säbel, der als Auszeichnung für 20 Dienstjahre von Unteroffizieren und Mannschaften gedacht war, später aber auch als Tapferkeits-Auszeichnung verwendet wurde, ging später das St. Annen-Ehrenzeichen hervor.
1828 wurde die Gestaltung der Insignien verändert (3. Modell) und mit Ukas Kaiser Nikolaus I. Pawlowitsch (1796-1855, reg. seit 1825 als Kaiser) vom 6. Juni 1828 erhielt die dritte Klasse für Militärverdienst eine auf dem Band angebrachte Schleife. Mit den neuen Statuten von 1829 wurde in der 1. und 2. Klasse als besonderer Gnadenerweis die Krone über dem Kreuz (verliehen bis 1874) eingeführt. Am 9. August 1844 wurden die Kleinode und am 27. Oktober 1846 die Bruststerne für Nichtchristen genehmigt. Unter dem 22. Juli 1845 erhielt der Orden neue Statuten. 1854 wurde die Verleihung von Bruststernen in Metall offiziell genehmigt. Mit kaiserlichem Ukas Kaiser Alexander II. Nikolajewitsch (1818-1881) vom 5. August 1855 wurden gekreuzte Schwerter auf den Insignien für Verleihungen "für Tapferkeit im Kampf" eingeführt.
Zwar hörte mit dem Untergang des Kaisertums 1917 auch der Orden auf zu bestehen, wurde aber während des Bürgerkrieges von einigen Generälen der sogenannten "Weißen Armee" bis in die frühen 1920er Jahre weiter verliehen.