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VENUTI, R.

NUMISMATISCHE LITERATUR
MONOGRAPHIEN, SAMMELWERKE UND AUFSÄTZE, MEDAILLEN, PLAKETTEN, JETONS

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Losnummer 6705






Schätzpreis: 200,00 €
Zuschlag: 200,00 € (unter Vorbehalt)


VENUTI, R.
Numismata romanorum praestantiora a Martino V. ad Benedictum XIV. Rom 1744 (Giovanni Battista Bernabo & Giuseppe Lazzarini). Frontispiz, XXXVI, S. 1 Tf. 378 S. im Text zahlreiche gestochene Abb. von Medaillen sowie etliche dekorative Vignetten. Dekesel/Dekesel-De Ruyck V49 (Cat. 1); Lipsius S. 414. Rotbrauner Halbledereinband, wohl des 19.Jahrhunderts, im Quartformat, mit ledernen Eckbezügen, der Rücken goldgeprägt. Die Deckel außen bezogen mit orangebraunem Kleisterpapier, das ebenfalls die Vorsätze bildet. Dreiseitiger Goldschnitt. Die ledernen Bezüge des Einbands stark berieben, das Papier des Buchblocks weitestgehend von gutem Zustand.


Auf dem Spiegel des Vorderdeckels ein Exlibris für Dr. Wolfgang von Wurzbach. [Alfred] Wolfgang Ritter Wurzbach von Tannenberg (* 1879 in Wien, gestorben 1957 ebendort) immatrikulierte sich an der Universität Wien im Fach Rechtswissenschaften. Nach Bestehen der zweiten Staatsprüfung richtete er sein Studium jedoch auf die Romanistik aus und wurde mit seiner Dissertation "Die Preciosa des Cervantes" 1902 an der Universität Tübingen promoviert. Nachdem er 1907 sich an der Universität Wien habilitiert hatte, war er dortigen Institut für Romanistik als Privatdozent tätig und erhielt 1922 eine außerordentliche Professur für romanische Sprachen und Literaturen. Nur wenige Wochen nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde ihm als sogenannten "Jüdischer Mischling ersten Grades" 1938 die Aufnahme in die Reichsschriftumskammer verwehrt und die akademische Lehrbefugnis entzogen. Seine universitäre Laufbahn konnte er indes 1946 wieder aufnehmen, als er die Ernennung zum ordentlichen Professor für romanische Sprachen und Literaturen an der Universität Wien (rückwirkend auf den 27. April 1945) erhielt (https://www.lexikon-provenienzforschung.org/wurzbach-tannenberg-alfred-wolfgang). Seinen Lehrstuhl hatte er bis zu seiner altershalben Emeritierung im Jahre 1950 inne. Als Privatsammler ist [Alfred] Wolfgang Ritter Wurzbach von Tannenberg insbesondere durch seine umfangreiche Kollektion von Medaillen, Plaketten und Jetons in Erscheinung getreten, zu der einen zweibändigen Katalog veröffentlichte, der 1943 im Typoskriptdruck erschien. Diesen schließlich ca. 12.000 Exemplare umfassenden Bestand erhielt die Bundessammlung von Medaillen, Münzen und Geldzeichen in Wien als Legat (Numismatische Zeitschrift 87./88.Band, 1972, S. 14). Er sammelte aber auch Bücher, Porträtdarstellungen von Wiener Persönlichkeiten sowie  Autographen. Zu seinem letzteren Bestand publizierte er ebenfalls ein Verzeichnis (Katalog meiner Autographen-Sammlung, Wien 1954). Ferner besaß er aus dem Erbe seines Großvaters Joseph Ritter von Lippmann-Lissingen eine Kunstsammlung.