Johann Christoph von Westerstetten, 1612-1637. Goldgulden 1633. 3,24 g. Cahn 52; Fb. 903 (dort als Dukat bezeichnet).
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
EICHSTÄTT, BISTUM
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Erratum : Das Stück stammt aus der Auktion Fritz Rudolf Künker 241, Osnabrück 2013, Nr. 2179.
Goldgulden 1633. 3,24 g. Stifts- und Familienwappen nebeneinander in verzierter Kartusche//Der heilige Willibald mit Krummstab steht v. v. hinter dem Wappen des Domkapitels, zu den Seiten die geradlinige Jahreszahl 16 - 33.
Cahn 52; Fb. 903 (dort als Dukat bezeichnet).
GOLD. RR Prachtexemplar mit feiner Goldtönung. Rand min. justiert, vorzüglich
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 241, Osnabrück 2013, Nr. 2179.
Johann Christoph von Westerstetten war ein großer Parteigänger der Jesuiten, und nach seiner Wahl war ihre Stärkung und die Verbreitung ihrer Gedanken sein Hauptanliegen. Er erbaute das Jesuitenkollegium, fast 150 Jahre lang bestimmte dieser Orden die Geschicke des Stiftes. Sein Beitritt zur Liga erfolgte 1617, politisch erfolgte damit eine restlose Schwenkung zu Bayern, was sich auch auf die Münzpolitik ausgewirkt hat. Unter seinem Einfluß erfolgte wahrscheinlich auch der Übertritt des Herzogs Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg sowie der eines weiteren Nachbarn, des Grafen von Pappenheim. So wurde überall mit großem Erfolg und unter tätiger Mitwirkung der Jesuiten die Gegenreformation vorangetrieben. Den kirchlichen Erfolgen standen aber Katastrophen gegenüber, in die die politische Haltung Johann Christophs das Land gestürzt hat. Am Anfang des 30jährigen Krieges schien die Stadt noch verschont zu werden, 1633 jedoch ging die Stadt und Willibaldsburg in schwedischen Besitz über. Die Schweden eroberten sie 1634 wiederum und machten sie durch systematische Brandlegung dem Erdboden gleich. Nach Rückeroberung durch die kaiserlichen Truppen konnte der Fürst im Herbst 1634 aus seinem Exil in Ingolstadt zurückkehren und hatte den Anblick der zerstörten Stadt vor Augen. Gebrochen an Körper und Geist konnte er die Regierung bald nicht mehr führen; so wurde ihm 1636 Marquard Schenk von Castell als Coadjutor mit Nachfolgerecht zur Seite gestellt.