Kaiserlicher Orden der heiligen Anna [Орден имперáторский Святой Анньі]. 3. Modell (ab 1828), Kreuz der 1. Klasse mit Brillanten, 58,2 x 52,2 mm, Gold teilweise graviert, emailliert, Silber, besetzt à jour mit 36 Diamanten in unterschiedlicher Größe
EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
RUSSLAND, ORDEN
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RR 1, II
Bedeutendes Objekt in überragender Anfertigungsqualität und in allerbester Erhaltung, mit den originalen, auf Echtheit geprüften Steinen. Der Juwelier Carl Blank in St. Petersburg hat in den Jahren 1912 bis 1917 für Kaiser Nikolaus II. gearbeitet. Der einklassige Orden der hl. Anna wurde 1735 von Karl Friedrich (1700-1739), Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorp zum Gedenken an seine verstorbene Gemahlin Anna Petrovna (1708-1728), einer Tochter Kaiser Peters des Großen (1672-1725), gestiftet. 1761 übernahm ihn sein Sohn und Nachfolger, der inzwischen russischer Kaiser (Peter III.) gewordene Herzog Carl Peter Friedrich "nach Rußland', wo er auch nach dem Verzicht Kaiserin Katharinas II. (1729-1796) auf das Herzogtum Holstein-Gottorps verblieb. Erst mit der Krönung von deren Sohn Paul I. Petrowitsch (1754-1801) zum Kaiser am 5. April 1797 wurde der nunmehr dreiklassige Orden in das russische Ordenssystem integriert. 1815 wurde die bisherige 3. Klasse (der St. Annen-Säbel) in die 4. Klasse umgewandelt und ein Kreuz 3. Klasse gestiftet. Um ca. 1820 wurde die Gestaltung der Insignien verändert. 1828 wurde für die Insignien der 1. und 2. Klasse als besonderer Gnadenerweis die Krone über dem Kreuz eingeführt (in dieser Form bis 1874 verliehen), und die 3. Klasse für Militärverdienst erhielt eine auf dem Band angebrachte Schleife. Am 9. August 1844 wurden die Kreuze und am 27. Oktober 1846 die Bruststerne für Nichtchristen genehmigt. Alle Klassen brachten ursprünglich den Erbadel, aber nach 1845 brachten die 2. bis 4. Klassen nur noch den persönlichen Adel. 1855 wurden die Schwerter gestiftet und die Metallsterne (statt der bisherigen gestickten) offiziell. Zwar hörte mit dem Untergang des Zarentums 1917 auch der Orden auf zu bestehen, wurde aber während des Bürgerkrieges von einigen Generälen der sogenannten "Weißen Armee" bis in die frühen 20er Jahre weiter verliehen.