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Königlicher Schwertorden [Kungliga Svärdsrorden]. 2. Modell (1772-1975), Großkreuz-Set [storkors] bestehed aus: Kleinod, Gold emailliert, ohne Punzierungen, am originalen alten Schulterband, und Bruststern, 2. Modell (mit brillantierten Kreuzarmen –

EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
KÖNIGREICH SCHWEDEN, KÖNIGREICH SCHWEDEN

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Losnummer 1316




Schätzpreis: 2.000,00 €
Zuschlag: 2.800,00 €


Königlicher Schwertorden [Kungliga Svärdsrorden]. 2. Modell (1772-1975), Großkreuz-Set [storkors] bestehed aus: Kleinod, Gold emailliert, ohne Punzierungen, am originalen alten Schulterband, und Bruststern, 2. Modell (mit brillantierten Kreuzarmen – 1871-1919), Ausführung mit brillantierten Strahlen zwischen den Kreuzarmen, Silber, brillantiert und reperciert, Auflagen Gold, Medaillon-Ring Silber vergoldet, teilweise emailliert, die Kronen auf dem Revers verschraubt, an Nadel, im originalen Verleihungsetui der Firma C. F. Carlman in Stockholm. BU S. 506 ff.; ON2 S. 408; VPE1 S. 508; ZK2 3413, 3414.


2, I-II

Ex UBS-Auktion 80 "World Orders - Collection Tammann" am 4. und 5. November, Kat. Nr. 1032. Ursprünglich am 16. Februar 1909 verliehen an den österreichischen General der Infanterie Arthur Sprecher von Bernegg (1852-1912) k.k. österreichisch-ungarischer Geheimer Rat und Kämmerer.

Arthur Sprecher von Bernegg (1852-1912) stammte aus einer alten Familie Graubündens. Sein Vater, der Rechtsanwalt Johann Andreas, war ein führender Politiker des Kantons und Brigadekommandant; sein Großvater, Generalmajor Jakob (seit 1818 holländischer Baron), war Oberst des Regiments von Sprecher in niederländischen Diensten. Arthur Sprecher von Bernegg trat als 16-jähriger Infanterist in das österreichische Regiment "Hoch- und Deutschmeister” in Ragusa ein und durchlief die verschiedenen Rangstufen der alten k.u.k. Armee. Als Generalmajor war er Kommandant der 28. Infanteriebrigade in Oedenburg. 1910 wurde er zum General der Infanterie ernannt und war dann bis zu seinem Tod Kommandant des 5. Armee-Korps in Pressburg. Er war Inhaber des Infanterieregiments Sprecher v. Bernegg Nr. 48.

Am 23. Februar 1748 stiftete König Fredrik I. von Schweden (1676-1751, seit 1720 König von Schweden, seit 1730 Landgraf von Hessen-Kassel) den zunächst zweiklassigen (Kommandeur und Ritter) Orden zusammen mit dem Königlichen Seraphimorden und dem Königlichen Nordsternorden.

1772 reorganisierte König Gustav III. (1746-1792, König seit 1771) den Orden, indem er ein Großkreuz stiftete (wobei die Inhaber dieser Klasse "Kommandeur mit Großkreuz" genannt wurden und werden). 1788 stiftete er für Kriegszeiten die Klasse der Ritter mit dem Großen Kreuz 1. Klasse des Schwertordens (Ritterkreuz am Hals mit aufrecht stehendem Schwert auf der linken Brust), die durch König Karl XIII. (1748-1818, König seit 1809) 1814 um die Klasse der Ritter mit dem Großen Kreuz des Schwertordens (Ritterkreuz am Hals mit gekreuzten Schwertern auf der linken Brust) erweitert wurde.

Am 26. Juni 1850 stiftete König Oscar I. (1799-1859, König seit 1844) das affiliierte Schwertzeichen und die affiliierte Schwertmedaille für Unteroffiziere und Mannschaften. Im Mai 1875 wurde Kaiser Wilhelm I. (1797-1888, König von Preußen seit 1861, Deutscher Kaiser seit 1871) von König Oscar II. (1829-1907, König seit 1872) eine goldene Schwertmedaille verliehen, die zwar ebenfalls 1860 gestiftet worden war, aber nur einmal verliehen wurde, eben an Kaiser Wilhelm I. (vgl. EV S. 104 f.).

König Carl XV. (1826-1872, König seit 1859) stiftete 1860 einen Bruststern zum Kommandeur, und König Oscar II. unterteilte 1873 aus Anlaß seiner Krönung die Kommandeure in Kommandeure 1. Klasse (mit Bruststern) und Kommandeure 2. Klasse (ohne Bruststern, ab 1952 "Kommandeur" genannt), wobei letztere bis zum 25. September 1889 Ausländern vorbehalten war.

Bereits am 14. Dezember 1871 waren die bis dahin gestickten Bruststerne offiziell in Metallsterne umgewandelt worden, deren Armflächen bis 1919 brillantiert, von 1919 bis 1951 geschuppt und seit diesem Zeitpunkt glatt waren. Mit den neuen Statuten vom 25. November 1889 wurde auch die Ritterklasse in Ritter 1. Klasse und Ritter 2. Klasse (ab 1952 "Ritter" genannt) unterteilt, wobei letztere zunächst ebenfalls nur Ausländern vorbehalten war. 1896 wurde das Schwertzeichen ohne Schwerter von König Oscar II. gestiftet.

Am 22. März 1952 erließ König Gustav VI. Adolf (1882-1973, König seit 1950) neue Statuten, mit denen für Kriegszeiten ein dreiklassiges affiliiertes Kriegskreuz des Schwertordens gestiftet wurde.

Auf Beschluß des Schwedischen Reichstages vom 6. Juni 1973 wurde die Verleihung des Schwertordens mit Wirkung vom 1. Januar 1975 generell eingestellt.