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Orden vom Goldenen Sporn oder von der Goldenen Miliz [Ordo Equestri Militiae Auratae]. 5. Modell (an der Kollane – de facto seit 1932), Kollanen-Set bestehend aus: Kollane, 1. Ausführung (geschlossene Kette mit Trophäe mit Kanonenrohren), bestehend a

EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
HEILIGER STUHL, KIRCHENSTAAT UND VATIKANSTAAT, HEILIGER STUHL, KIRCHENSTAAT UND VATIKANSTAAT

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Losnummer 1470






Schätzpreis: 5.000,00 €
Zuschlag: 22.000,00 €


Orden vom Goldenen Sporn oder von der Goldenen Miliz [Ordo Equestri Militiae Auratae]. 5. Modell (an der Kollane – de facto seit 1932), Kollanen-Set bestehend aus: Kollane, 1. Ausführung (geschlossene Kette mit Trophäe mit Kanonenrohren), bestehend aus acht Stern- und sieben Christus-Monogramm-Gliedern und dem Trophäenglied, jeweils Buntmetall (!) vergoldet, und Kleinod, Silber vergoldet und emailliert, mit drehbarem Sporn, und Bruststern, Silber brillantiert, teilweise vergoldet und emailliert, auf der Rückseite Herstellerbezeichnung der Firma Tanfani & Bertarelli in Rom, an Nadel. ZK2 4422, 4423, 4424.


RRR 3, II

Mit der Reorganisation des päpstlichen Ordenswesens durch Breve "Multum ad excitandos" Papst Pius X. (1835-1914, Papst seit 1903) vom 7. Februar 1905 wurde der Orden der Goldenen Miliz wieder in seiner einklassigen Form errichtet und zum zweithöchsten Orden des Heiligen Stuhls erhoben, dessen Insignien aus einem Halskreuz mit Bruststern bestanden. So wurde er zwischen 1905 und 1931 insgesamt 23 Mal verliehen.

Am 6. Januar 1932 sollte der italienische Ministerpräsident Benito Mussolini (1883-1945, Ministerpräsident von 1922 bis 1943) den Orden erhalten. Der jedoch verweigerte die Annahme, da er keinen Orden annehmen wollte, der wie die Insignien zu einem Großoffizier (Halsorden und Bruststern) aussehe. Ein Geistlicher der Kurie befestigte daraufhin das Kleinod an einer noch vorhandenen Zeremonial-Kollane des bis 1905 existierenden Ordens vom heiligen Sylvester oder der Goldenen Miliz, woraufhin der Duce die Auszeichnung akzeptierte.

Wohl bei den weiteren sieben Verleihungen (von 1933 bis 1940) unter Papst Pius XI. (1856-1939, Papst seit 1922) und in den ersten Amtsjahren seines Nachfolgers Pius XII. (1878-1958, reg. seit 1939) wurden die Insignien weiter in der alten Form mit Halsband verliehen und dazu eine Zeremonial-Kollane des Ordens vom heiligen Sylvester oder der Goldenen Miliz überreicht. Erst während des Pontifikats von Pius XII. wurde die Kollane in ihrer Gestaltung etwas verändert; vor allem gerieten die gekreuzten Kanonenrohre unterhalb der Trophäe in Fortfall. Die neugestaltete Kollane wurde nunmehr fester Bestandteil der Ordensinsignien, das bisherige Halsband verschwand. Bemerkenswert ist jedoch, daß die ursprüngliche ad hoc Veränderung bis in die Gegenwart keinen Niederschlag in den Ordensstatuten fand.

In dieser neuen Form wurden ab 1948 weitere 14 Verleihungen vorgenommen, an den deutschen Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer (1876-1967, Bundeskanzler von 1949 bis 1963) im Jahre 1955 und an den deutschen Bundespräsidenten Prof. Dr. Theodor Heuss (1884-1963, Bundespräsident von 1949 bis 1959) im Jahre 1957.

Papst Paul VI. (1897-1978, Papst seit 1963) bestimmte mit Motuproprio "Equestres Ordines" vom 15. April 1966, daß der Orden künftig ausschließlich Staatsoberhäuptern christlichen Glaubens vorbehalten und nur noch auf Veranlassung des Papstes (motu proprio) zu verleihen sei. Seither wurde er nicht mehr verliehen. Einziger derzeit noch lebender Ordensritter ist Alt-Großherzog Jean von Luxemburg (geb. 1921, reg. von 1964 bis 2000).