Erinnerungs-Medaille an die Pilgerfahrt Papst Paul VI. ins Heilige Land vom 4. bis 6. Januar 1964. Goldene Medaille, Silber vergoldet, auf dem Avers Herstellerbezeichnung ""LORIOLI"", auf dem Revers Stempelschneider-Signatur ""GIUSEPPE PIRRONE"", Sil

Nachdem Papst Johannes XXIII. (1881-1963, Papst seit 1958) am 3. Juni 1963 verstorben war, wählte das am 19. Juni zusammengetretene Konklave am 21. Juni den Erzbischof von Mailand, Giovanni Battista Montini (1897-1978) zum Papst. Nur ein halbes Jahr nach seiner Wahl unternahm Paul VI. eine Pilgerfahrt ins Heilige Land, also nach Israel und Jordanien. Es war die erste Reise eines Papstes in das nichtitalienische Ausland seit März 1814 (der seit Juli 1809 währenden Gefangenschaft Papst Pius VII. (1742-1823, Papst seit 1800), ab Mai 1812 in Fontainebleau), bzw. in das (italienische) Ausland seit 1850 (dem vom September 1848 bis zum April 1850 währende Exil Papst Pius IX. (1792-1878, Papst seit 1846) in Gaeta im Königreich Beider Sizilien.

Im Verlauf dieser diplomatisch hochsensiblen Reise besuchte er zunächst die damals noch geteilte Stadt Jerusalem, wo er u. a. mit dem jordanischen König Hussein (1935-1999, seit 1952 König), dem Ökumenischen Patriarchen Athenagoras (1886-1972, Patriarch seit 1948) und weiteren hohen geistlichen und weltlichen Würdenträgern zusammentraf. Weiter besuchte er u. a. Nazareth und Betlehem. Während der Reise wurden wichtige Voraussetzungen für die Ökumene zwischen Katholischer und Orthodoxer Kirche geschaffen, wie auch erste Anknüpfungspunkte zur Entwicklung von diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl. International fand diese Reise große Beachtung, stand sie doch vor allem für eine Neu-Ausrichtung der Ökumene.

Die dreistufige Medaille (Gold, Silber und Bronze) wurde gestiftet für Personen, die sich um die Durchführung der Reise verdient gemacht hatten und gelangte auch an jordanische und israelische Staatsbürger zur Verleihung.