Ehrenzeichen der französischen Vereinigung der Päpstlichen Ritter [Association des Chevaliers Pontificaux]. Buntmetall vergoldet, am originalen Brustband.
EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
SAMMLUNG HEILIGER STUHL, KIRCHENSTAAT UND VATIKANSTAAT VON DR. NORBERT HERKNER, BERLIN, AUSLÄNDISCHE EHRENZEICHEN
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1, II
Nach Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges am 19. Juli 1870 durch die vom preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck (1815-1898) provozierte Kriegserklärung des französischen Kaisers Napoleon III. (1818-1873, Kaiser von 1852 bis 1870) an Preußen, sah sich dieser gezwungen, die in Rom zum Schutz der Stadt und des Papstes stationierten französischen Truppen abzuziehen. Dies provozierte den italienischen König Viktor Emanuel II. (1820-1878, König seit 1848), eine Armee von 70.000 Mann unter dem Kommando des Generals Raffaele Cadorna (1820-1897) gegen den noch bestehenden Kirchenstaat, also die spätere Provinz Latium mit der Stadt Rom vorrücken zu lassen, um diesen einzunehmen und durch das Königreich Italien annektieren zu lassen. Papst Pius IX. (1792-1878, Papst seit 1846) und sein General Hermann Kanzler (1822-1888) stimmten darin ein, der Übermacht zu weichen und zu kapitulieren, um größeres, unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, nachdem die italienische Artillerie die römischen Befestigungsanlagen am 20. September unter Beschuß genommen hatten. Alleine die päpstlichen Zouaven, ein 1860 aufgestelltes französisches Freiwilligen-Regiment von 3.000 Mann, wollte den Kampf gegen die Italiener aufnehmen, worauf in den folgenden kurzen Gefechten 11 von ihnen fielen. Am folgenden Tag gaben auch die Zouaven auf. 20 Jahre nach diesen Ereignissen, gründeten französische Ritter päpstlicher Orden und Ehrenzeichen und Veteranen der Päpstlichen Zouaven mit großer Unterstützung Papst Leos XIII. (1810-1903, Papst seit 1878) eingedenk des ""Opfertodes"" ihrer 11 Kameraden eine Vereinigung, deren Statuten Papst Leo XIII. am 26. August 1890 approbierte. Ziel war es, sich als Vereinigung katholischer, päpstlicher Ordensritter gemeinsam Werken der Nächstenliebe, der Wohltätigkeit und der gegenseitigen Hilfe zu widmen, in ""unverbrüchlicher Treue"" zum Papsttum. Im Verlaufe des 20. Jahrhunderts gewann die Vereinigung stetig neue Mitglieder und 1936 approbierte Papst Pius XI. (1857-1939, Papst seit 1922) neue, modernisierte Statuten. Bis heute wirkt die Vereinigung weiter in Treue zu ihren Grundsätzen.