Satirische Silbermedaille o. J. (1686), Coll. Fieweger 334; Gaed. 1631.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
HAMBURG, STADT
Zurück zur Listenansicht
Coll. Fieweger 334; Gaed. 1631.
RR Attraktives Exemplar mit hübscher Patina, winz. Randfehler, fast vorzüglich
Exemplar der Slg. Georg Baums, Auktion Fritz Rudolf Künker 116, Osnabrück 2006, Nr. 4535.
Die dänischen Könige, die seit 1460 zugleich auch als Herzöge über Holstein regierten, hatten schon 1630 und 1679 auf militärischem Wege vergeblich versucht, die Stadt Hamburg in ihre Gewalt zu bekommen. Im Jahre 1686 machte sich König Christian V. einen innerstädtischen Konflikt zwischen der demokratischen Partei und der regierenden aristokratischen Ratspartei zu Nutze, indem er der ersteren seine Unterstützung anbot. Seit Februar 1686 verlagerte er zunehmend Truppenkontingente in seine holsteinischen Gebietsteile, die Hamburgs Norden umschlossen. Am 19. August forderte der König über seinen Gesandten von der Stadt die Übergabe der Stadtschlüssel, die sofortige Erbhuldigung, die Aufnahme einer dänischen Garnison, die Abtragung der Außenwerke im Osten und eine Kontribution von 400.000 dänischen Reichstalern. Die Bürgerschaft war sich einig, sich dieser Forderung zu widersetzen, die zerstrittenen Parteien stellten angesichts dieser massiven äußeren Bedrohung ihren Konflikt in den Hintergrund. Da die Stadt vom Reich angesichts des Türkenkrieges keine praktische Unterstützung erwarten konnte, suchte sie Beistand bei den Schweden, den lüneburgischen Herzögen und beim Kurfürsten von Brandenburg, die ihre diplomatische Hilfe zusagten. Schon am 20. August zogen die dänische Streitkräfte vor den Mauern Hamburgs auf. Ein bevorzugtes Ziel ihrer Artillerie war vom 22. bis 25. August die Sternenschanze, ein Sperrfort, das 1679 von den Hamburgern auf dem Heidberg errichtet worden war, einer für etwaige Angreifer strategisch günstig gelegenen, ca. 1 km von den Stadtmauern entfernten Anhöhe. Gleichzeitig traten England, Brandenburg und Lüneburg in Verhandlungen mit dem Dänenkönig, der schon am 26. August einer Waffenruhe zustimmte und schließlich der Aufhebung des Kriegszustands beipflichtete.