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Kurfürstentum Hessen-Kassel: Hausorden vom Goldenen Löwen (1818-1851) bzw. Kurfürstlich Hessischer Wilhelms-Orden (1851-1866). Kommandeurs- bzw. Komturkreuz 2. Klasse, Gold, teils graviert, ziseliert und poliert, emailliert, und Silber, 42,7 g, am or

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
SAMMLUNG GUNTHER WIEGREBE: ORDEN UND EHRENZEICHEN DES FÜRSTENTUMS UND FREISTAATS LIPPE

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Losnummer 1315






Schätzpreis: 2.000,00 €
Zuschlag: 6.500,00 €


Kurfürstentum Hessen-Kassel: Hausorden vom Goldenen Löwen (1818-1851) bzw. Kurfürstlich Hessischer Wilhelms-Orden (1851-1866). Kommandeurs- bzw. Komturkreuz 2. Klasse, Gold, teils graviert, ziseliert und poliert, emailliert, und Silber, 42,7 g, am originalen alten, konfektionierten Halsband; der ursprünglich vorhandene Knopf fehlt, zusammen mit der originalen Verleihungsurkunde (Beglaubigungs-Schreiben) für den Oberst Wiegrebe, Direktor des topographischen Büreau's, datiert Wilhelmshöhe am 30. September 1856, mit Lacksiegel und Original-Unterschrift Kurfürst Friedrich Wilhelms I. (1802-1875, reg. von 1847 bis 1866), und Übersendungsschreiben der Kurfürstlichen Ordens-Commission für die Verleihungsurkunde, datiert Cassel am 1. October 1856, mit Originalunterschrift "Lossberg", jeweils doppelt gefaltet, und Statutenheft vom 20. August 1851, acht Seiten und fünf Tafeln, im roten Umschlag. Angeboten mit ausführlichem Lebenslauf Wiegrebes von Carl von Stamford, in: Allgemeine Deutsche Biographie (1897), Onlinefassung auf www.deutsche-biographie.de/pnd117361399.html. BWK2 250; OEK21 977.

Sehr qualitätsvolle Anfertigung aus dem zweiten Quartal des 19. Jahrhunderts. Obwohl gestaltungsmäßig (siehe unten) den Insignien des Hausordens zwischen 1818 und 1851 zugehörig, wurde dieses Kreuz mit Datum vom 30. September 1856 dem Oberst a. D. Wiegrebe verliehen. Weitere Informationen zur militärischen Karriere Wiegrebes siehe Kat. Nr. 1317a.

Mit Datum vom 20. August 1851 löste Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen-Kassel (1802-1875, reg. von 1847 bis 1866) die von seinem Großvater, Kurfürst Wilhelm I. von Hessen-Kassel (1743-1821, reg. von. 1803 bis 1806 und von 1813 bis 1821) im Jahre 1818 gestifteten unteren Klassen (Kommandeur 1. und 2. Klasse und Ritter) vom Hausorden vom Golden Löwen los und schuf daraus, unter Hinzufügung einer Großkreuz- und einer unterhalb des Ritterkreuzes angesiedelten Inhaber-Klasse den neuen, vom vorigen unabhängigen, fünfklassigen (Großkreuz, Komtur 1. und 2. Klasse, Ritter und Inhaber) Kurfürstlich Hessischen Wilhelms-Orden.

Die Gestaltung der einzelnen Insignien blieb im Prinzip gleich, wiewohl immer wieder zu lesen ist, daß der Unterschied zwischen den vollkommen gleich gestalteten Komtur- und Ritterkreuzen des Haus-Ordens vom Goldenen Löwen von 1816 bis 1851 und des Wilhelms-Ordens von 1851 bis 1866 im Prinzip in der Darstellung des Löwen im Avers-Medaillon liege: Bei den Komtur- und Ritter-Insignien des Hausordens ist der Löwe heraldisch "steigend' dargestellt, d. h. die eine Hinterpfote ist höher dargestellt als die andere Hinterpfote; bei denen des Wilhelms-Ordens erscheint der Löwe heraldisch "schreitend', d. h. beide Pfoten sind in gleicher Höhe dargestellt. Allerdings trifft dies wohl nur für Anfertigungen dieser Stücke ab 1851 zu: Denn einerseits ist nicht bekannt, daß Stücke des Hausordens diesbezüglich umgearbeitet wurden. Zum zweiten wurden auch, wie dieses hier angebotene, aus Familienbesitz der Wiegrebe stammende Exemplar beweist, auch eindeutig nach dieser "Regel" als Kreuze des Hausordens zu identifizierende Stücke ab 1851 als Insignien des Wilhelms-Ordens weiter verliehen. Nach der Annexion des Kurfürstentums Hessen-Kassel im Jahre 1866 wurden die offiziellen Verleihungen des Wilhelms-Ordens eingestellt.

Für den Zeitraum der Verleihungen des Kommandeurskreuzes 1. und 2. Klasse des Hausordens liegen leider bislang noch keine Verleihungszahlen vor. Laut Werner Sauer (in HKA S. 17) erfolgten zwischen 1851 und 1866 insgesamt 32 Verleihungen des Komturkreuzes 1. Klasse und 94 Verleihungen des Komturkreuzes 2. Klasse des Wilhelms-Ordens.


4 Stück., II+