Eugenius, 392-394. Õ-Siliqua, Treveri; 1,94 g. RIC 106 d.
RÖMISCHE MÜNZEN
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT
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Õ-Siliqua, Treveri; 1,94 g. Drapierte Büste r. mit Perldiadem//Roma sitzt l. auf Panzer mit Victoria auf Globus und Speer.
RIC 106 d.
Prachtexemplar. Feine Tönung, vorzüglich
Exemplar der Auktion NAC 6, Zürich 1993, Nr. 542; der Auktion Triton XVIII, Lancaster 2015, Nr. 1261; der Auktion Fritz Rudolf Künker 270, Osnabrück 2015, Nr. 8998 und der Sammlung Dr. Klaus Berthold, Auktion Fritz Rudolf Künker 318, Osnabrück 2019, Nr. 2027.
Nach dem Tod des Valentinian II. erhob der magister militum Arbogast Eugenius zum Augustus. Eugenius, der eigentlich ein Christ war, wandte sich bald einer römerfreundlichen Religionspolitik zu: der Altar der Victoria wurde in die Curia zurückgebracht, Tempel wurden wieder geöffnet, religiöse Feste gefeiert und Opfer dargebracht. 394 marschierte Theodosius I. gegen Eugenius und am 5. September trafen sich die Heere am Frigidus. Arbogast ließ Jupiterstatuen aufstellen, deren Blitze nach Osten gerichtet waren, auf den Standarten der Truppen wurden Bilder des Hercules angebracht. Der Schlachtverlauf war am ersten Tage günstig, die Truppen des Theodosius wurden stark dezimiert. Nach einem vor aller Augen vollzogenen Gebet des Theodosius brachte ein Wetterumschwung am 6. September die Wende, die Truppen des Eugenius wurden vernichtet, er selbst gefangengenommen und getötet, der prominente Senator und Prätorianerpräfekt Virius Nicomachus Flavianus, der lieber sterben wollte als seine Romanitas aufzugeben, wählte den Freitod. Mit dem Ringen am Frigidus, das den Charakter eines Religionskrieges hatte, setzte sich das Christentum im römischen Reich endgültig durch.