Karl V., 1519-1558. Silbermedaille 1521, Bernhart 62; Habich I, 1, 18; Cupperi/Hirsch/Kranz/Pfisterer 100; Slg. Opitz 1784 (dort in Blei).
HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
RÖMISCH-DEUTSCHES REICH
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Silbermedaille 1521, von H. Krafft, nach einem Entwurf von A. Dürer, auf den geplanten Reichstag in Nürnberg als Geschenk für den Kaiser. Geharnischtes Brustbild r. mit Krone und umgelegter Kette des Ordens vom Goldenen Vließ umher 14 Wappen, oben die Säulen des Herkules mit seinem Motto PLVS - VLTR[A]//Reichsadler v. v. auf der Brust der österreichisch-burgundische Wappenschild, zwischen den Flügeln die geteilte Jahreszahl 15 - 21, umher 13 Wappen und ein N in einem Kranz (= Herstellungsort: Nürnberg). 71,57 mm; 201,72 g.
Bernhart 62; Habich I, 1, 18; Cupperi/Hirsch/Kranz/Pfisterer 100; Slg. Opitz 1784 (dort in Blei).
Von größter Seltenheit. Geprägtes Original. Herrliche Patina, kl. Randfehler, vorzüglich
Aus altem Nürnberger Familienbesitz.
Bereits bei der Kaiserkrönung Karls 1520 in Aachen wurde festgelegt, daß der erste Reichstag in Nürnberg stattfinden sollte. In freudiger Erwartung dieses Ereignisses veranlasste die Stadt u. a. die Neugestaltung der Wände des Rathaussaals durch Albrecht Dürer sowie die Herstellung einer Geschenkmedaille, die dem Kaiser in 100 silbernen Exemplaren überreicht werden sollte. Als in Nürnberg eine Seuche ausbrach und der Reichstag nach Worms verlegt werden musste, waren bereits 167 Exemplare der Medaille, deren Stempel der Medailleur Hans Krafft mit besonders hohem künstlerischen Anspruch hergestellt hatte, geprägt worden. Zunächst wollten die Nürnberger Verantwortlichen die Medaillen durch Gesandte in Worms übergeben lassen, doch davon wurde Abstand genommen. 1537 wurden die Stücke bis auf wenige Exemplare - 1613 befanden sich noch 24 Stück inklusive der Prägestempel im Rathausarchiv - eingeschmolzen. Bei dem Versuch, Anfang des 19. Jahrhunderts neue Abschläge von den Prägeeisen herzustellen, zerbrachen die Stempel.