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Tapferkeitsmedaille. 7. Ausgabe (mit älterem Portrait Kaiser Franz Joseph I., mit Henkel - 1866-1914), Silberne Medaille I. Klasse (sog. "Große Silberne Tapferkeitsmedaille"), Silber, mit Stempelschneider-Signatur "LEISEK", am alten Dreiecksband

DIE SAMMLUNG PETER GROCH - TEIL 3
Mittelmächte und Verbündete / Kontrollierte Territorien , KAISERREICH ÖSTERREICH (1804-1918)

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Losnummer 7199




Schätzpreis: 75,00 €
Zuschlag: 130,00 €


Tapferkeitsmedaille. 7. Ausgabe (mit älterem Portrait Kaiser Franz Joseph I. mit Henkel - 1866-1914), Silberne Medaille I. Klasse (sog. "Große Silberne Tapferkeitsmedaille"), Silber, mit Stempelschneider-Signatur "LEISEK", am alten Dreiecksband. BWK1 82.


II

Mit Datum vom 19. Juli 1789 stiftete Joseph II. (1741-1790, reg. seit 1765 als Römisch-Deutscher Kaiser und Erzherzog von Österreich, seit 1780 als König von Böhmen, Ungarn, Kroatien und Slawonien) die zunächst zweiklassige (Gold und Silber) ausschließlich für Unteroffiziere und Mannschaften bestimmte "Erinnerungs- und Ehrenmedaille" (1. Ausgabe), die erst ab 1809 als "Tapferkeitsmedaille" bezeichnet. wurde.

Sie wurde in der Folgezeit mehrfach verändert, tlw. den Änderungen der politischen Verhältnisse entsprechend. Ab 1792 zeigte sie das Portrait Kaiser Franz II. (1768-1835, als Franz II. Römisch-Deutscher Kaiser von 1792 bis 1806, als Franz I. Kaiser von Österreich seit 1804) (2. Ausgabe), ab 1804 das Portrait des nunmehrigen Kaiser Franz I. von Österreich (3. Ausgabe) und ab 1839 das Portrait Kaiser Ferdinand I. (1793-1875, reg. von 1830 bis 1848) (4. Ausgabe). Unter Kaiser Ferdinand I. wurde noch 1848 die Silberne Medaille II. Klasse geschaffen, womit die bisherige Silberne Medaille zur Medaille I. Klasse wurde.

Nach der Thronbesteigung Kaiser König Franz Joseph I. (1830-1916, reg. seit 1848) zeigte sie ab 1849 dessen jugendliches Portrait (5. Ausgabe), das mehrfach, seinem fortschreitenden Alter entsprechend, in den Jahren 1859 (6. Ausgabe) und 1866 (7. Ausgabe) angepaßt wurde.

1914 wurden die sog. "Henkel" der bis dahin verliehen Silbernen Medaillen I. und II. Klasse durch einfache Ösen ersetzt (8. Ausgabe). Mit Datum vom 14. Februar 1915 wurde als unterste Klasse die Bronzene Tapferkeitsmedaille gestiftet. Mit Bestimmung vom 29. November 1915 wurde festgelegt, daß dieselbe Klasse mehrere Male verliehen werden konnte.

Nach dem Regierungsantritt Kaiser und König Karl I. (1887-1922, reg. von 1916 bis 1918 als Kaiser Karl I. von Österreich, als König Karlo IV./IV. Károly von Ungarn und Kroatien und als König Karel III. von Böhmen) wurde mit Datum vom 4. April 1917 verfügt, daß sie nunmehr dessen Portrait zeigen sollte. Gemäß einer Verordnung Kaiser und König Karl I. vom 15. September erfolgte mit Datum vom 5. Oktober 1917 die Stiftung der Goldenen und Silbernen Tapferkeitsmedaille für Offiziere.

Mit den Verzichtserklärungen Kaiser und König Karl I. auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften in der österreichischen Reichshälfte vom 11. November und für Ungarn vom 13. November 1918 wurden die Verleihungen des Ehrenzeichens eingestellt, womit es faktisch erlosch.

Mit der am 12. November 1918 erfolgten Ausrufung der Republik Österreich waren die Monarchie und ihre Symbole, wozu auch die Orden und Ehrenzeichen gehörten, faktisch abgeschafft. Dies wurde mit dem "Gesetz vom 3. April 1919 über die Aufhebung des Adels, der weltlichen Ritter- und Damenorden und gewisser Titel und Würden" bekräftigt, das in § 5 ausdrücklich erklärt, daß die "weltlichen Ritter- und Damenorden . . . aufgehoben" werden. Dieses Gesetz gilt mit Änderungen bis in die Gegenwart.