Große krause Ordensschnalle des ehemaligen Reichstags-Abgeordneten und fürstlich lippescher Landesökonomierates August Riekehof-Böhmer (1849-1931) mit sieben Auszeichnungen: 1) Preußen: Roter Adler-Orden, 5. Modell (mit ziegelrotem Adl
BEDEUTENDE ORDEN UND EHRENZEICHEN AUS ALLER WELT
Deutschland , FÜRSTENTUM LIPPE (- DETMOLD - BIS 1918)
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August Bernhard Riekehof-Böhmer (1849-1931), geboren am 24. Oktober 1849 in Hörstmar-Vogelhorst (heute ein Ortsteil der Stadt Lemgo im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen) im Fürstentum Lippe, besuchte das Gymnasium in Lemgo und die Landwirtschaftsschule in Hildesheim. Er wurde praktischer Landwirt auf seinem Gut in Vogelhorst. Im deutsch-französischen Krieg 1870/71 nahm er u. a. an der Schlacht bei Gravelotte (18. August 1870), am Gefecht von Beaumont (30. August 1870), an der Schlacht von Sedan (1./2. September 1870) und an der Belagerung von Paris (vom 19. September 1870 bis 28. Januar 1871) teil.
Als Leutnant der Reserve engagierte er sich sehr im Lippischen Kriegervereins-Wesen. Ab 1882 Abgeordneter im Landtag des Fürstentums Lippe, war er ab 1892 dessen Vizepräsident. 1893 wurde er vom Bund der Landwirte, dessen Mitglied er war, von seiner Partei, der Deutschkonservativen Partei und von der Nationalliberalen Partei für den Deutschen Reichstag nominiert. Von 1893 bis 1898 gehörte er dem Deutschen Reichstag als Hospitant an. In diesem Zusammenhang dürfte auch die Verleihung des Roten Adler-Ordens IV. Klasse (nach 1879) zu sehen sein. Zwischen 1890 und 1907 wurde ihm wohl das Ehrenkreuz IV. Classe des Fürstlich Lippeschen Hausordens (siehe Kat.-Nr. 7466) verliehen, zwischen 1907 und 1903 das Ehrenkreuz III. Classe (siehe Kat.-Nr. 7465), und 1913 oder danach wohl das Offizierehrenkreuz des Ordens (das sich jedoch nicht erhalten hat!). Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde er zum fürstlich lippischen Landesökonomierat ernannt. Ab einem unbekannten Zeitpunkt (vor 1915) residierte er auf Schloß Brake, einem bedeutenden Wasserschloß der Weserrenaissance in Lemgo. Dort starb er am 21. Februar 1931.
Informationen u. a. nach "PfalzCondor", "H.W. Tiedtke" und anderen auf de.wikipedia.org, Stichwort "August Riekehof-Böhmer" und weitere.
Zu den Verleihungen des Fürstlich Lippischen Hausordens an August Bernhard Riekehof-Böhmer können folgende Angaben laut den Akten im Staatsarchiv Detmold (Verleihungslisten und Empfangsbestätigungen zu O & E) ergänzt werden: Die Verleihung der 4. Klasse erfolgte als Nr. 94 der Liste am 2. August 1897 an den Gutsbesitzer Riekehof-Böhmer, das Stück wurde am 1. Mai 1909 retourniert. Die Verleihung der III. Klasse erfolgte als Nr. 377 der Liste am 13. Oktober 1908 an den Landesökonomierat Riekehof-Böhmer, das Stück wurde am 27. August 1913 retourniert. Die Verleihung des Offiziersehrenkreuzes erfolgte als Nr. 4 der Liste am 30. März 1913 an den Gutsbesitzer Riekehof-Böhmer, das Stück wurde am 10. Mai 1918 retourniert. Die Verleihung der II. Klasse erfolgte als Nr. 261 der Liste am 14. März 1914 an den Landtags-Präsidenten Riekehof-Böhmer, eine Rückgabe ist nicht vermerkt. (Herrn Roman Franz sei für diese wichtigen Ergänzungen recht herzlich gedankt!).
In der vierten Zeile der Beschreibung muß es statt 1879-1918 heißen: 1885-1918.