Miniatur-Sankt Georgs-Säbel des kaiserlich russischen Generalmajors August William Mahler (1814-1876) mit zehn Auszeichnungs-Miniaturen. Anfertigung der Firma Arnd in Sankt Petersburg, bestehend aus einer Miniatur-Ausführung des Sankt Georg
BEDEUTENDE ORDEN UND EHRENZEICHEN AUS ALLER WELT
Europa, RUSSISCHES REICH (BIS 1917)
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Zusammen mit großem Petschaft aus Achat, Höhe 64,4 mm, ovale Stempelfläche 37,2 x 32,0 mm, mit feinst geschnittenem Wappen Malers mit dem St. Georgs-Säbel für Tapferkeit mit acht Miniatur-Auszeichnungen (der zehn der oben beschriebenen Miniaturen-Spange). Angeboten mit ca. 63 Urkunden, Dokumenten und Briefen in unterschiedlichen Erhaltungen zur militärischen Karriere Mahlers sowie detaillierten Informationen zur Person mit Stammbaum etc.
RRR 10, II
Außergewöhnliches und seltenes Ensemble, besonders interessant durch das voluminöse Petschaft mit der Miniaturenspange unterhalb des Wappens Malers.
Alexander William Mahler wurde am 23. September 1814 als 10. Kind des Kaufmanns und Ratsherren Christian Gottfried Mahler (1769-1814) und dessen Ehefrau Anna Elisabeth, geb. Rohde (1777-1849), in der Hafenstadt Windau (heute Ventspils in Lettland) geboren. Erzogen in der Kadettenschule wurde er 1837 zum Fähnrich, 1838 zum Sekondeleutnant, 1841 zum Leutnant, 1846 zum Stabskapitän und 1848 zum Kapitän (Hauptmann) befördert. 1849 zum Major befördert, wurde er zum Kommandeur des 2. kaiserlichen litauischen Jägerregiment ernannt, mit dem er 1849 am russischen Feldzug zur Befriedung von Ungarn und Siebenbürgen teilnahm. Im Verlaufe des Feldzugs zum Oberstleutnant befördert, verlieh ihm Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916, reg. seit 1848) das Ritterkreuz des Leopold-Ordens, das im Jahre 1860 oder kurz danach durch das Ritterkreuz des Leopold-Ordens mit Kriegsdekoration umgetauscht wurde.
Vor 1852 wurde ihm der St. Annen-Orden 3. Grades verliehen. 1852 nahm er als Bataillonskommandeur im Tengiskischen Infanterie-Regiment an den Kämpfen im Kaukasus teil, im Verlauf derer schwer verwundet wurde. Während des Krimkriegs von 1853 bis 1856 wurde nahm er an der Verteidigung von Sewastopol vom 17. Oktober 1854 bis zum 9. September 1855 teil, im Verlauf derer er am 27. August 1855 erneut schwer verwundet wurde. Drei Tage später zum Oberst befördert und zum Kommandeur des Schlüsselburgschen Jäger-Regiments ernannt, erhielt er am 9. April 1856 den St. Georgs-Säbel "Für Tapferkeit" für ausgezeichneten Mut bei der Verteidigung von Sewastopol. Laut Schischkow (in SCH2 S. 145) wurde der Sankt Georgs-Säbel "Für Tapferkeit" während des gesamten Krim-Kriegs insgesamt nur 456 Mal verliehen.
Er nahm noch an einem weiteren Feldzug in den Kaukasus teil, bevor er 1859 dem Pagenkorps zugeordnet wurde. 1859 erhielt er die St. Georgs-Dienstauszeichnung für 20 Dienstjahre, und den St. Wladimir-Orden 4. Grades. 1864 erhielt er den St. Wladimir-Orden 4. Grades für 25 Dienstjahre. 1869 zum Generalmajor befördert, wurde er 1871 zum Kommandeur des Nicolai-Militär-Hospitals in Sankt Petersburg ernannt, bei gleichzeitiger Verleihung des St. Wladimir-Ordens 3. Grades.
In erster Ehe war er mit Vera Vassileva (Geburtsname unbekannt - 1828-1857) verheiratet, in zweiter Ehe mit Bertha Charlotte, geb. von Bahder (1820-1894). Ohne direkte überlebende Nachkommen am 10. Februar 1876 in Odessa verstorben, wurde er im heimatlichen Windau beigesetzt.
Das Ritterkreuz mit Kriegsdekoration des österreichischen Leopold-Ordens Generalmajor Malers ist unter Kat.-Nr. 7538 zu finden, seine Medaille für die Teilnahme am Krim-Krieg 1853-1856 unter Kat.-Nr. 7541.
Informationen u. a. nach: Scheuerlich, Erich: Stammtafeln deutsch-baltischer Geschlechter, II. Reihe. Leipzig 1912. Spalten 310 f.