Max Gandolph von Küenburg, 1668-1687. 10 Dukaten 1668, Fb. 797; Zöttl 1912.
HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
DIE GEISTLICHKEIT IN DEN HABSBURGISCHEN ERBLANDEN, SALZBURG, ERZBISTUM
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10 Dukaten 1668, auf seinen Regierungsantritt. 34,85 g. Variante mit nimbierten Heiligen. (Geflügeltes Engelsköpfchen) MAX Ù GAND Ù D Ù G Ù ARCHIEPS Ù SALISB Ù SE Ù AP Ù LE Ù S Ù R Ù I Ù PR Ù Sechsfeldiges Stifts- und Familienwappen, darüber Kardinalshut mit herabhängenden Quasten, zu den Seiten DEO - DVCE und unten die geteilte Jahreszahl 16 - 68//(Geflügeltes Engelköpfchen) SS Ù RVDBERTVS Û ET Û VIRGILIVS Û PATRONI Û SALISBVRGENS Ù Die beiden Stiftsheiligen St. Rudbertus und St. Virgilius sitzen nebeneinander mit Mitra, Salzgefäß und Krummstab auf Wolken, die Köpfe einander zugewandt, davor Dommodell.
Fb. 797; Zöttl 1912.
GOLD. RR Feine Goldtönung, kl. Henkel- und Bearbeitungsspuren, fast vorzüglich
Exemplar der Auktion Sincona AG 43, Zürich 2017, Nr. 3742.
Max Gandolph von Küenburg, der am 30. Juli 1668 im Alter von 45 Jahren zum Erzbischof von Salzburg gewählt wurde, besaß - im Gegensatz zu seinen barock eingestellten Vorgängern - eine eher kühle und praktische Natur, unter der die polizeiliche Seite der Gesetzgebung stark in den Vordergrund trat. So ist es kein Zufall, daß die Hexenverfolgungen gerade unter ihm ihren Höhepunkt erreichten, zumal diese Kulturverirrung mehr als polizeiliche und weniger als eine religiöse Angelegenheit aufgefaßt wurde. Max Gandolph schränkte das Luthertum in Salzburg massiv ein und bewirkte eine erste große Auswanderungswelle der Protestanten. Allein 1684 verließen etwa 1.000 Personen Osttirol und wandten sich nach Deutschland. Als Bauherr vollendete der Erzbischof den Dom durch Errichtung der Altäre in den Kapellen des Langhauses. Da sich Kaiser Leopold I. seinen Einfluß bei der Papstwahl sichern wollte, wurde Max Gandolph Kardinal. Dieses Amt bekleidete er aber nicht lange, da er 1687 nach einer kurzen Krankheit starb.