Ludovico II. di Saluzzo, 1475-1504. Doppia (2 Ducati) o. J. 6,75 g. Varesi 119/1 (R4); Fb. 154.
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
ITALIEN, CARMAGNOLA
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Doppia (2 Ducati) o. J. 6,75 g. Variante mit Kreuz auf der Mütze. † Û LVDOVICVS Ù M Ù - S - ALVTIARVM Û Brustbild l. mit Mütze//(Krone) Û SANCTVS Û CONSANTIVS Û Wappen auf gekröntem Adler.
Varesi 119/1 (R4); Fb. 154.
GOLD. Von großer Seltenheit. Winz. Randfehler, sehr schön-vorzüglich
Auch wenn Mark Salton für dieses Stück keine Herkunft notiert, könnte es sich um das im Auktionskatalog nicht abgebildete Exemplar der Slg. Gnecchi (L&L Hamburger 1902), Nr. 774 handeln. Dort ist die Erhaltung mit "sehr gut" angegeben. Wie Herbert Cahn in seinem bekannten Beitrag zum Frankfurter Münzhandel beschreibt, gab es vor dem Zweiten Weltkrieg noch keine so streng regulierte Beschreibung der Erhaltung, wie wir sie heute haben. "Sehr gut" bedeutete im Jahr 1902 mit Sicherheit eine wesentlich bessere Erhaltung als heute. Deshalb wäre es durchaus möglich, dass es sich um dasselbe Stück handelt. Sicher handelt es sich nicht um das Exemplar MM AG XV (1955), Nr. 357, das mit anderen Stempeln geprägt wurde.
Die Markgrafschaft Saluzzo lag zwischen dem Königreich Frankreich und dem Herzogtum Savoyen im Piemont und war somit in seiner Außenpolitik immer auf diese beiden Mächte fokussiert. Ludovico II folgte 1475 seinem Vater als Markgraf von Saluzzo. Sein Kriegszug gegen Karl I. von Savoyen führte zur Besetzung der Markgrafschaft durch Karl I. Nach dessen Tod erhielt Ludovico seine Markgrafschaft zurück, führte fortan das Leben eines Condottieres und war auf der Seite Frankreichs 1495 in den italienischen Kriegen beteiligt. Dies brachte ihm die Aufnahme in den Orden vom Heiligen Michael. 1480 richtete er in Carmagnola eine Münzstätte ein und ließ in der Folge Golddukaten und Silbermünzen prägen. Marguerite de Foix-Candale war die zweite Ehefrau Ludovicos II. die ihm fünf Söhne gebar.