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Johann Georg, 1571-1598. Portugalöser zu 10 Dukaten 1584, Berlin. 35,30 g. Bahrf. 514 (dieses Exemplar); Fb. 2138.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, BRANDENBURG, MARKGRAFSCHAFT, SEIT DEM 14. JAHRHUNDERT KURFÜRSTENTUM

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Losnummer 505






Schätzpreis: 250.000,00 €
Zuschlag: 420.000,00 €


Johann Georg, 1571-1598.
Portugalöser zu 10 Dukaten 1584, Berlin. 35,30 g. IOHANS È GEORG È D È G È MARCHI È BRAN È ET È ELECTOR È (Münzzeichen Turm) È Hüftbild r. in Renaissance-Prunkharnisch, auf der Brustplatte St. Georg den Drachen tötend, mit Zepter und linker Hand am Schwertgriff//Kurschild mit Kurhut, darin 84 auf Langkreuz (Portugalöserkreuz). In zweifacher Umschrift: (außen) LOB Ù DEN HE - RN Û MEINE Û S - ELE Û VND Û VE - RGIS Û NICHT (innen) WAS Û ER Û - DIR Û GVT - S Û GETH - AN Û HAT Û, unterbrochen durch die Wappen Adler (Mark Brandenburg) - Greif (Pommern) - Quadrierter Schild (Hohenzollern) - Löwe (Brandenburg-Franken).
Bahrf. 514 (dieses Exemplar); Fb. 2138.

GOLD. Unikum. Vorzügliches Prachtexemplar der norddeutschen Renaissance

Exemplar der Auktion Adolph Hess AG 253, Luzern 1983, Nr. 353 (ehemals aus dem Herzoglichen Kabinett Gotha) und der Auktion Fritz Rudolf Künker 47, Osnabrück 1999, Nr. 400.

Eine höchst bedeutende Münze der brandenburgischen und deutschen Münzgeschichte. Einer der wenigen in Deutschland geprägten Portugalöser. Diese Münze geht auf die Prägungen König Manuels I. von Portugal zurück, der diese Münze 1499 zu 10 Cruzados im Wert von zunächst 3.900, seit 1517 4.000 Reis prägen ließ. Manuel war Großmeister des Christus-Ordens und deshalb setzte er dessen Kreuz auf die Rückseite. In Portugal wurden die Portuguez bis 1559 geprägt. Sie spiegelten den Reichtum Portugals durch den Handel mit Indien wieder. Hamburg nahm 1560 die Prägung auf. In Brandenburg ging unserer Münze schon ein Portugalöser von 1570 voraus. Der Wahlspruch des Kurfürsten auf der Rückseite des Stückes ist einem Psalm entnommen (PS 103.2). Dieser war dem Kurfürsten sicher als protestantisches Kirchenlied bekannt. Der Text ist von J. Gramann und die Melodie von H. Kugelmann, beides Königsberg 1540.

In seiner grundlegenden Arbeit zur kurbrandenburgischen Goldmünzenprägung im 16. Jahrhundert, Numismatische Zeitung 103 (1995), S. 95-111, katalogisiert Bernd Kluge drei heute noch existierende Portugalöser und einen halben Portugalöser von Johann Georg. Einer von ihnen ist unser Stück. Sie sind die größten Seltenheiten einer sowieso schon seltenen Gattung, denn wie Bernd Kluge schreibt: „Nach heutigen Maßstäben dürfen die brandenburgischen Goldmünzen des 16. Jahrhunderts ... allesamt zu den Seltenheiten gerechnet werden.“