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Joachim Murat, König von Neapel, 1808-1815. 5 Lire o J., Neapel. Fb. -; Schl. -; Pagani (Proben) 758 (dort in Silber und mit Randschrift).

EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
ITALIEN, NEAPEL UND SIZILIEN

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Losnummer 2105






Schätzpreis: 30.000,00 €
Zuschlag: 24.000,00 €


Joachim Murat, König von Neapel, 1808-1815.
5 Lire o J. Neapel. Goldabschlag von den Originalstempeln, vermutlich um 1950 im Auftrag des ägyptischen Königs Farouk geprägt. 32,21 g. Mit glattem Rand.
Fb. -; Schl. -; Pagani (Proben) 758 (dort in Silber und mit Randschrift). In US-Plastikholder der NGC mit der Bewertung PF 61 (2109905-002).

GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar, min. Stempelfehler, vorzüglich-Stempelglanz aus polierter Platte

Exemplar der Slg. König Farouk von Ägypten, Auktion Sotheby + Co. Kairo 1954, 1071; der Sammlung Irving Goodman, Auktion Goldberg 15, Beverly Hills 2002, Nr. 82; der Sammlung Dr. Lawrence A. Adams, Auktion Classical Numismatic Group, Triton XIX, Lancaster 2016, Nr. 2533.

Joachim Murat, der Schwager und Feldherr Napoléons, war seit dem 15.7.1808 König von Neapel. Er war der Gatte von Caroline, der jüngsten Schwester von Napoléon Bonaparte. Es handelt sich hierbei um eine Goldprägung von den Originalstempeln des 5 Lire-Stücks o. J. die vermutlich vom ägyptischen König Farouk, einem leidenschaftlichen Münzsammler, in Auftrag gegeben wurde.

Farouk (respektive Farûq al-Awwal) aus der Herrscherdynastie des Muhammad Ali (* 1920 in Kairo, gestorben 1965 in Rom) folgte 1936 seinem verstorbenen Vater Fu'ad I. auf den Königsthron von Ägypten. Als Sechzehnjähriger stand er anfangs noch minderjährig unter Aufsicht eines Regentschaftsrates. Erst im Folgejahr erfolgte seine Krönung zum König Farouk I. als Staatsoberhaupt dieser konstitutionellen Monarchie. Sein politisches Handeln im Zweiten Weltkrieg und seine staatsmännische Schwäche in den Folgejahren, die Niederlage im arabisch israelischen Krieg 1949, die Missachtung der im Lande herrschenden Korruption, die Rezession der ägyptischen Wirtschaft und nicht zuletzt sein verschwenderischer und gegen traditionelle Grundsätze verstoßender Lebensstil erzeugten im Land mehr und mehr wachsende Unzufriedenheit, die sich 1952 in einem Militärputsch entlud, der ihn zur Abdankung und zum Gang ins Exil zwang, nachdem er seinem aus zweiter Ehe hervorgegangenen sechsjährigen Sohn Ahmad Fu'ad (als Fu'ad II. bis 1953 regierend) seine Nachfolge überlasssen hatte. Darufhin begab er sich zunächst nach Italien und ließ sich schließlich im Fürstentum Monaco nieder, wo er 1959 die Staatsbürgerschaft dieses Landes erhielt. Bereits vor seinem Verstoß als Staatsoberhaupt von Ägypten begann Farouk mit der Auflösung seiner Münzensammlung. Der Versteigerung der ersten, durch den vorliegenden Katalog manifestierten Partie folgten weitere Auktionen, durch Hans Schulman in New York (Auktion vom 4.2.1950) und durch Sotheby & Co. in Kairo, eingeliefert von der ägyptischen Regierung (Auktion vom 24.2./3.3.1954). Schließlich kam auch Faruks Papiergeldsammlung 1972 im texanischen Almanzar unter den Hammer.