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Marc Antonio Giustinian, 1684-1688. Ovales Silbermedaillon 1687, Slg. Julius 323; Voltolina 1054.

EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
ITALIEN, VENEDIG

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Losnummer 166






Schätzpreis: 6.000,00 €
Zuschlag: 6.200,00 €


Marc Antonio Giustinian, 1684-1688.
Ovales Silbermedaillon 1687, unsigniert, von G. Hautsch, Nürnberg, auf die Siege über die Türken auf der Morea. Der nach r. thronende Doge, umgeben von seinem Gefolge, nimmt von den vor ihm knienden Brüdern Mustafa und Hassan Pascha ihre Unterwerfung entgegen//Aufrecht stehender, geflügelter Löwe nach l. mit Schwert und Delfin. Mit Randschrift: È SERENISSIMI LEONIS ALATI / SOLO SALOQUE TURCARUM VICTORIS / TRIUMPHALE FLORILEGIUM Ü 1687 È. 72,19 x 57,08 mm; 119,11 g.
Slg. Julius 323; Voltolina 1054.

RR Hübsche Patina, kl. Randfehler, fast vorzüglich

Exemplar der Auktion Dr. Busso Peus Nachf. 414, Frankfurt/Main 2015, Nr. 634.

Die griechische Halbinsel Morea - in der Antike und heute als Peloponnes bekannt - wurde 1460 von Sultan Muhammad II. für das Osmanische Reich erobert, wodurch die Venezianer ihre dortigen Besitzungen verloren. Erst gut 200 Jahre später begannen sie ab 1684 mit der Rückeroberung der Halbinsel: Der spätere Doge Francesco Morosini und General Otto Wilhelm von Königsmarck, der gebürtig aus Westfalen stammte, nahmen nach und nach die gesamte Morea ein. 1687 richteten die Venezianer einen eigenen Verwaltungsbezirk "Morea" mit der Hauptstadt Napoli die Romania (Nauplia) ein. Allerdings eroberte Sultan Ahmed III. die Halbinsel 1715 für die Osmanen zurück, wodurch der venezianische Einfluß in Griechenland auf die Ionischen Inseln, Korfu und einige kleinere, nördlicher gelegene Gebiete beschränkt wurde.

Marc Antonio Giustinian, *02. März 1619, Ó23. März 1688, war der 107. Doge von Venedig. Seine kurze Regierungszeit war gekennzeichnet durch eine Vielzahl von üppigen und verschwenderischen Festen. Die Feste begannen stets in der Kirche mit dem Singen des Te Deum (christlicher Lobgesang) und wurden dann in einem Bankett, das ebenfalls mit jenem Gesang eingeleitet wurde, fortgesetzt. Dies brachte Giustinian bald den Spitznamen "il doge del Te Deum" ein. Nach seiner feierlichen Inthronisation feierte man die Siege Venedigs gegen die Türken mit Dankgottesdiensten, Festen, Tänzen und Stadtbeleuchtungen.