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Paris von Lodron, 1619-1653. 20 Dukaten 1628, Fb. 726 ("Rare"); Probszt 1042; Zöttl - (vgl. 1256, Typ 2 b, dort zu 12 Dukaten).

HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
DIE GEISTLICHKEIT IN DEN HABSBURGISCHEN ERBLANDEN, SALZBURG, ERZBISTUM

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Losnummer 2767






Schätzpreis: 20.000,00 €
Zuschlag: 46.000,00 €


Erratum : Seltene Variante mit einem Kleeblatt auf der Rückseite (siehe Anmerkung).

Paris von Lodron, 1619-1653.
20 Dukaten 1628, auf die Domweihe. 67,30 g. Mit geflügeltem Engelsköpfchen am Anfang der Rückseitenumschrift. ECCLES Ù METROP Û SALISB Ù DEDICATVR 25 SEPT Ù APARIDE Û ARCHIE Ù  Die beiden Stiftsheiligen St. Rudbertus und St. Virgilius mit ihren Attributen thronen auf Wolken einander gegenüber, die Köpfe nach vorn gewandt, und halten ein Dommodell, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl 16 - 28, darunter dreifeldiges, kombiniertes Stifts- und Familienwappen, darüber Kardinalshut mit herabhängenden Quasten, umher Laubkranz//(geflügeltes Engelsköpfchen) SS Ù RVPERTVS Û ET Û VIRGILIVS Û PATRONI Û TRANSFERVNTVR Û 24 SEPT Ù Von acht Bischöfen getragener Reliquienschrein, unten zwei Engel mit Rauchfaß umher Laubkranz.
Fb. 726 ("Rare"); Probszt 1042; Zöttl - (vgl. 1256, Typ 2 b, dort zu 12 Dukaten).

GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Rand überarbeitet, sehr schön

Exemplar der Auktion Bankhaus Partin 27, München 1988, Nr. 440.

Seltene Variante mit einem Kleeblatt auf der Rückseite, siehe dazu in „Salzburger Numismatische Nachrichten, 21. Dezember 2019, von Peter Macho: Das Beizeichen „Kleeblatt“ bei den mehrfachen Domdukaten und Klippen 1628.

Paris von Lodron stammte aus einem Südtiroler Geschlecht und war der Wunschkandidat des Erzbischofs Markus Sittikus von Hohenems für dessen Nachfolge. Im Alter von 35 Jahren wurde Paris am 13. November 1619 zum neuen Salzburger Erzbischof gewählt. Obwohl er wie seine Vorgänger die Reformation in Salzburg entschieden bekämpfte und auch zur finanziellen und militärischen Unterstützung der katholischen Seite im Dreißigjährigen Krieg gezwungen wurde, konnte er einen formellen Beitritt Salzburgs zur Katholischen Liga vermeiden. Als im Mai 1632 München durch die Schweden eingenommen wurde, war auch deren Einmarsch in Salzburg zu befürchten. Dem diplomatischen Geschick des Erzbischofs und auch der starken Befestigung der Stadt war es zu verdanken, daß Salzburg vom Großen Krieg weitgehend verschont blieb. Paris gründete 1623 die Salzburger Universität, die auf das von seinem Vorgänger gegründete Gymnasium zurückging und heute Paris-Lodron Universität heißt. Eine enorme Leistung war auch die Fertigstellung des Domneubaus in den schwierigen Kriegszeiten. Die Weihe des Gebäudes im Jahr 1628 war ein gewaltiges achttägiges Barockfest. Als glühender Anhänger der Marienverehrung führte Paris die Madonnendarstellung auf Münzen ein, die sich in Salzburg bis weit ins 18. Jahrhundert fortsetzte. Am 15. Dezember 1653 starb Erzbischof Paris nach 34 Jahren Regierung an Wassersucht und Herzmuskelentartung.

Unter Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1587-1612) war 1598 der gotische Dom abgebrannt. Sein Nachfolger Markus Sittikus von Hohenems (1612-1619) begann mit einem Neubau im Stil des Barock. Sein Baumeister war der Italiener Santino Solari, der auch unter seinem Nachfolger Paris von Lodron daran weiterbaute. Am 25. September 1628 konnte der Dom geweiht werden, allerdings waren die Türme noch nicht vollendet. Mit großem Aufwand wurde die Überführung der Stiftsheiligen St. Rudbertus und St. Virgilius gefeiert. Zu diesem Anlaß wurde eine umfangreiche Serie von Gedenkmünzen in Gold und Silber vom 20fachen Dukaten bis zum Doppeldukaten und vom 6fachen Taler bis zum 1/4 Taler geprägt.