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Johann von Luxemburg, 1310-1346. Royal d'or o. J. (1337), geprägt für die Grafschaft Luxemburg. 4,18 g. Fb. 2 ("Very rare"); Weiller 54; Delm. 385 (R3); Probst L 61-1; Vanhoudt Atlas G 1423.

EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
TSCHECHIEN, BÖHMEN - MÄHREN

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Losnummer 686






Schätzpreis: 75.000,00 €
Zuschlag: 150.000,00 €


Johann von Luxemburg, 1310-1346.
Royal d'or o. J. (1337), geprägt für die Grafschaft Luxemburg. 4,18 g. ° IOhÆ S ° ReX ° - ° BOeMORÆ ° Der König steht v. v. mit langem Zepter in der Rechten unter gothischem Portal//j XPÆC ° VInCIT Û XPÆC ° ReG ° HaT ° XPÆC ° IMPeRaT Blumenkreuz mit je einer Lilie an den Enden, umher Vierpaß in den äußeren Winkeln je eine Krone.
Fb. 2 ("Very rare"); Weiller 54; Delm. 385 (R3); Probst L 61-1; Vanhoudt Atlas G 1423.

GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Einziges im Handel befindliche Exemplar. Prachtexemplar. Feiner Prägeglanz, vorzüglich

Johann von Luxemburg wurde 1296 als Sohn des späteren Kaisers Heinrich VII. und Margaretes von Brabant geboren. Mit zwölf Jahren wurde er bereits von seinem Vater 1308 als neu gewählten römisch-deutscher König mit der Grafschaft Luxemburg belehnt. 1310 heiratete er 14jährig die böhmische Prinzessin Elisabeth, die letzte Überlebende der Premyliden-Dynastie. Im Oktober des Jahres 1310 zog er mit Vertrauten nach Böhmen, während sein Vater nach Italien aufbrach, um die Kaiserkrone zu erlangen. Johann versuchte die Eroberung von Kuttenberg und weiteren Städten, alle zunächst erfolglos. Bei seiner Wahl zum böhmischen König 1311 mußte er den böhmischen Adligen weit entgegenkommen. Danach mischte er in ganz Europa mit, so in den Kreuzzügen des Deutschen Ordens gegen die Litauer, in Schlesien, in Frankreich und in Italien. 1332 verpflichtete Johann sich vertraglich zur Unterstützung Frankreichs – außer gegen den römisch-deutschen König. Der große Turnierheld mußte 1337 die Erblindung des rechten Auges hinnehmen, die eine Erbkrankheit im Haus Luxemburg darstellte, später erblindete er zudem auch auf dem linken Auge. Trotz Erblindung unterstützte er die Franzosen in den Kampfhandlungen gegen England (Hundertjähriger Krieg), teils sogar mit Erfolg. Den Tod fand er 1346 in der Schlacht von Crécy, als er völlig erblindet ins Kampfgetümmel ritt und erschlagen wurde. Diese ritterliche Bündnistreue beindruckte den europäischen Adel stark, Johann der Blinde ist bis heute Nationalheld der Luxemburger. In seiner Grafschaft Luxemburg war er verantwortlich für eine vielfältige Münzserie, die sich Vorbilder aus den Nachbarregionen suchte, so Brabant, England oder auch Frankreich, wie auf dem vorliegenden, äußerst seltenen Exemplar, welches im Stil des französischen Royal d'or geprägt wurde.