William IV, 1830-1837. Goldmedaille 1836 (graviert 1875), Eimer 1229.
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
GROSSBRITANNIEN / IRLAND, ENGLAND, AB 1707 GROSSBRITANNIEN, AB 1801 VEREINIGTES KÖNIGREICH
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Goldmedaille 1836 (graviert 1875), von W. Wyon. Prämie der Royal Geographical Society, verliehen seit 1839 für den Einsatz und die Förderung der geographischen Wissenschaft. GVLIELMVS IIII D Ù G Ù BRITANNIARVM REX MDCCCXXX Ü Büste r. am Halsabschnitt die Medailleussignatur W WYON, darunter FVNDATOR Ü//OB TERRAS - RECLUSAS Ü Britannia steht halbl. in der ausgestreckten Rechten Kranz, in der Linken Pergament, hinter ihr am Boden Sextant und Globus, über der Abschnittslinie l. die Medailleurssignatur W Ü WYON Ü A & A, r. MINT 1836; im Abschnitt zwei Zeilen Schrift: ROYAL GEOGRAPHICAL SOCIETY / OF LONDON. Mit Randgravur: LIEUT . WEYPRECHT . 1875. 56,04 mm; 129,88 g (inklusive Glasdeckel).
Eimer 1229.
GOLD. Von größter Seltenheit. Mattprägung mit original graviertem Goldrahmen und Glasdeckel. Fast Stempelglanz
Der Preisträger dieser Medaille, Leutnant Carl Georg Weyprecht (*1838 Darmstadt, Ó1881 Michelstadt), war Marineoffizier, Polarforscher und Geophysiker. Mit 18 Jahren begann er 1856 seinen Dienst in der österreichischen Kriegsmarine, wo er sich u. a. in der Seeschlacht von Lissa als Navigationsoffizier auf der Panzerfregatte "Drache" auszeichnete. Bei der Österreichisch-Ungarischen Nordpolarexpedition erhielt er das Kommando auf dem Schraubendampfer "Admiral Tegetthoff", mit dem er am 13. Juni 1872 in Bremerhaven aufbrach. Das Schiff wurde am 21. August im Eis eingeschlossen und driftete nach Nordwesten, alle Versuche, die "Admiral Tegetthoff" freizubekommen, scheiterten. Immer noch vom Eis umgeben, entdeckte Weyprecht ein Jahr später, am 30. August 1873, im Norden eine Inselgruppe, die er "Franz-Josef-Land" nannte. Am 1. November näherte sich das Schiff der Wilczek-Insel (benannt nach dem österreichischen Polarforscher Johann Nepomuk Wilczek, *1837, Ó1922), wo die Mannschaft im Frühjahr 1874 an Land gehen konnte. Weyprecht sah sich am 20. Mai 1874 gezwungen, die "Admiral Tegetthoff" aufzugeben und führte die Mannschaft unter Mitnahme von Schlitten und Booten nach Süden, wo sie russischen Schiffen begegneten, die sie nach Norwegen brachten. Im Jahr 1875 schlug Weyprecht vor, die Arktis in internationaler Zusammenarbeit zu erforschen, dazu sollten Forschungsstationen rund um den Nordpol errichtet werden. Dieser Vorschlag wurde schließlich angenommen, indem der 2. Internationale Meteorologische Kongress 1879 in Rom die Durchführung eines internationalen Polarjahres beschloß. Weyprecht erlebte jedoch nur noch die Vorbereitungen zu dem Programm, da er an einer Lungentuberkulose erkrankte und am 29. März 1881 starb. Nach seinem Tod wurden einige geographische Orte nach ihm benannt, u. a. der Weyprecht-Gletscher, der Weyprecht-Fjord im Norden Grönlands, die Weyprechtberge in der Ostantarktis und ein Kap im Osten der Insel Spitzbergen.