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GODONNESCHE, N. Dekesel G133; Lipsius S. 150 (unter Verfassernamen; irrig 2 Ausaben von 1727 und 1737 notierend und S. 253 (unter Titel).

MEDAILLEN, PLAKETTEN
GODONNESCHE, N., MEDAILLEN, PLAKETTEN, JETONS

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Losnummer 6376




Schätzpreis: 150,00 €
Zuschlag: 150,00 €


GODONNESCHE, N.
Medailles du regne de Louis XV. o.O. (Paris) o.J. (1737). Frontispiz (gestochen von Cars nach einer Vorlage von F. le Moine), Titel- und Widmungsblatt, 53 einseitig gestochene Tfn. mit Abb. einer Medaille samt ihres Beschreibungstextes, umgeben von einer dekorativen Zierrahmung. Folio. Ganzledereinband, wohl des zweiten Drittels des 18. Jahrhunderts, mit 5 Bünden, der Rücken goldgeprägt mit Titel und reichem Ornamentdekor. Dreiseitiger Rotschnitt und grünes Lesebändchen. Einband etwas beschabt, leichte Einrisse an den Gelenken. Leichte Fehlstelle am Fuß des Rückens, das handumstochene untere Kaptalband lose anhängend.
Dekesel G133; Lipsius S. 150 (unter Verfassernamen; irrig 2 Ausaben von 1727 und 1737 notierend und S. 253 (unter Titel).

Das diesem Werk zugehörige Titelblatt enthält standardmäßig weder Hinweise auf seinen Verfasser und Verleger noch auf den Verlagsort und das Erscheinungsjahr. Der Text der Widmung an den König ist mit Nicolas Godonnesche (* 1698 in Paris, † 1761 ebendort) unterzeichnet. Dieser wird gemeinhin als Verfasser oder Herausgeber des Werks angenommen. Er war ein gelernter Graveur und am Münzkabinett des Königs als "garde", wohl entsprechend in der Funktion eines Kustos, beschäftigt.

Die Bibliothèque nationale française verzeichnet den vorliegenden Titel in 4 verschiedenen Auflagen, die weder mit einem Verlagsort noch einem Erscheinungsjahr ausgestattet worden sind. (https://data.bnf.fr/10216170/nicolas_godonnesche). Die Unterschiede der jeweiligen Ausgaben zeichnen sich aus durch ihre von Ausstattung mit einer von mal zu mal von 36 auf schließlich 54 vermehrten Anzahl von Tafeln, die in chronologischer Ordnung jeweils eine Medaille vorstellen, wobei die jüngste dieser Prägungen in der betreffenden Buchausgabe für das Verlagsjahr den terminus a quo liefert, also den frühestmöglichen Zeitpunkt. Darauf basierend setzt die Bibliothèque nationale die Erscheinungsjahre dieses Titels auf die Jahre 1727, 1730, 1734 und 1736. Im "Dekesel" ist für diesen Titel hingegen lediglich das Jahr 1737 als Ausgabejahr veranschlagt, wenngleich die dort zitierten bibliographischen Referenzen freilich Hinweise auf die Erscheinungsjahre 1727 und 1737 beinhalten (Christian E. Dekesel und Yvette M. M. Dekesel-De Ruyk, A Bibliography of 18th Century Numismatic Books, Part III, London 2013, S. 4, Code G133). Nirgendwo wird jedoch die Möglichkeit erwogen, das es sich bei dem Werk "Medailles du regne de Louis XV" um eine erstmals 1727 oder bald danach herausgegebene, ursprünglich 36 Tafeln umfassende Arbeit handelt, die um etliche spätere Tafeln ergänzt werden konnte, die in gewissen zeitlichen Abständen blatt- oder partienweise herausgegeben wurden und die die darin aufgeführte Medaillenreihe auf die Taten von König Louis XV bis schließlich ins Jahr 1736 erweiterten, die das Werk auf nun 54 Tafeln wachsen ließ. Da zu jener Zeit solche Veröffentlichungen in der Regel nur in schlichten Interimsbroschuren an die Kundschaft gingen, war es jedem Besitzer solcher Werke frei überlassen, wie und wann er diese Werke mit einer besseren und dauerhaften Umhüllung versehen ließ. Das hier offerierte Exemplar umfasst lediglich 53 Tafeln, deren letzte eine auf das Jahr 1735 geprägte Medaille beinhaltet. Die feste Fadenbindung dieser Veröffentlichung gibt keinen Hinweis darauf, dass eine weitere Tafel hier einst vorhanden war. So ist es durchaus vorstellbar, dass die hier angebotene Version bereits 1735 oder etwas später dem Buchbinder übergeben worden ist.