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Edzard II., Christoph und Johann, 1540-1566. Taler o. J. (1549), Dav. 9445; v. Schr. 948; Slg. Opitz 1883.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
OSTFRIESLAND, OSTFRIESLAND, GRAFSCHAFT, SEIT 1654/1662 FÜRSTENTUM

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Losnummer 1421




Schätzpreis: 250,00 €
Zuschlag: 450,00 €


Edzard II. Christoph und Johann, 1540-1566.
Taler o. J. (1549), auf das Augsburger Interim. 26,57 g.
Dav. 9445; v. Schr. 948; Slg. Opitz 1883.

R Winz. Henkelspur, fast sehr schön

Das Augsburger Interim von 1548 sollte für eine Übergangszeit die kirchlichen Verhältnisse regeln, bis durch ein Konzil die Wiedereingliederung der Protestanten in die katholische Kirche erreicht werden konnte. Kaiser Karl V. war sehr an religiöser Einheit gelegen, da er die Unterstützung der Protestanten im Kampf gegen die Osmanen benötigte, verbat sich ein militärisches Vorgehen gegen die Abweichler. Als Protest gegen das bei Katholiken und Protestanten gleichermaßen ungeliebte Interim wurden von protestantischer Seite die sog. Interimstaler geprägt. Der Spotttaler zeigt Christus im Kampf mit einem dreiköpfigen Ungeheuer, das die schlimmsten Übel vereint: Papst, Kaiser und die Türkengefahr.

Lange Zeit ging man davon aus, daß die Interimstaler in Magdeburg, einer Hochburg des Protestantismus geprägt wurden. Gemäß neuesten Untersuchungen von Hanfried Bendig wird die Zuweisung der Spotttaler an eine Magdeburger Münzstätte jedoch in Frage gestellt. H. Bendig schlägt stattdessen Jever bzw. Emden als Herstellungsort vor, da besonders das Plattdeutsch der Legende und die verwendeten Punzen auf eine ostfriesische Werkstätte hinweisen. Auch das meist außerhalb des gängigen Talergewichts liegende Einzelgewicht der Stücke spricht dafür, daß es sich bei diesen Talern nicht um reguläres Umlaufgeld handelte, sondern um ein in einer Heckenmünze hergestelltes Zwischenstück aus Münze und Medaille mit propagandistischer Aussage.