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SALLY ROSENBERG, Auktion 77 vom 10.10.1933 u.f.T., Frankfurt/Main.

NUMISMATISCHE LITERATUR
Auktion 77 vom 10.10.1933 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3798  




Schätzpreis: 30,00 €
Mindestgebot: 30,00 €


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SALLY ROSENBERG, Auktion 77 vom 10.10.1933 u.f.T. Frankfurt/Main.

Versteigerungs-Katalog Nr. 77. Sammlung Franz Heerdt, Mainz u. A.: I. Münzen und Medaillen von Mainz. II. Münzen und Medaillen verschiedener Länder. III. Numismatische Bibliothek. 8 unpaginierte, 86 S. 16 Tfn. 2352 Nrn. Halbleineneinband, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, die goldgeprägte Rückenpartie mit bordeauxrotem Bibliotheksleinen, die Deckel außen mit grünlich und gelbbraun marmoriertem Papier bezogen, das vordere und hintere Umschlagblatt der Orig.-Broschur mit eingebunden. Sehr gepflegtes Exemplar. 


Exemplar der Slg. Prof. Dr. Eckhart Pick, Teil 2, Auktion Fritz Rudolf Künker 404, Osnabrück 2024, Nr. 2670.

Franz [Christoph] Heerdt (* 1830 in Mainz, † 1887) betrieb über mehrere Jahrzehnte einen Kolonialwarenhandel in Mainz und besaß darüber hinaus ein Weingut in Hochheim am Main. Vermögend und mit einem ausgeprägten Interesse an der Mainzer Geschichte sammelte er jegliche historische Dokumente und Gegenstände mit Mainzer Bezug, denen er habhaft werden konnte, wie z. B. Archivalien, archäologische Objekte, Gemälde, graphische Blätter, Bücher oder eben Münzen und Medaillen. Gemäß dem Vorwort des Versteigerers in dem hier offerierten Katalog hatte Franz Heerdt seine numismatische Sammlung seit den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts angelegt. Noch zu Lebzeiten ließ Heerdt 1883 eine Gruppe archäologischer Objekte versteigern (Westdeutsche Zeitschrift 6, 1889, S. 273; Günter Grimm Die Zeugnisse ägyptischer Religion und Kunstelemente im römischen Deutschland, Leiden 1969, S. 17, Anmerkung 3). Nach Heerdts Tod ließ sein Schwiegersohn August Rössler die hinterlassenen Sammlungsbestände seines Schwiegervaters auf das in seinem Besitz befindliche Schloss Neuweiher unweit von Baden-Baden bringen. Dort blieben sie über Jahrzehnte unangetastet im Familienbesitz, mit Ausnahme einiger hervorragender Kunstgegenstände, die das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg erwerben konnte. Ein Teil seiner Münzensammlung wurde von seinen Erben, vertreten durch eine Enkelin, einer Stuttgarter Bank verpfändet, die sie in einer äußerst ungünstigen Zeit - 1933! - zur Versteigerung brachte (siehe den hier offerierten Auktionskatalog). Die Erlöse blieben durchweg, teilweise erheblich unter den Schätzungen. Eine zweite Partie fand im November 1934 durch denselben Versteigerer neue Besitzer. Heute befinden sich nur noch „geringe Reste“ der Sammlung Heerdt auf Schloss Neuweiher, da spätere Generationen die jeweiligen nichtnumismatischen Sachgruppen (die Gemälde erst im Jahre 2014) nach und nach veräußert haben (Franz Stephan Pelgen, Die Mainz-Sammlungen des „Rentners“ Franz Heerdt, in: Wolfgang Dobras [Hrsg.], Eine Zeitreise in 175 Geschichten. Der Mainzer Altertumsverein 1844-2019. Mainzer Zeitschrift. Mittelrheinisches Jahrbuch für Archäologie, Kunst und Geschichte 114, Mainz 2019, S. 110f.).