Wolf Dietrich von Raitenau, 1587-1612. 8 Dukaten 1593. Fb. 679; Probszt 728; B./R. 1558; Zöttl 832.
HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
DIE GEISTLICHKEIT IN DEN HABSBURGISCHEN ERBLANDEN, SALZBURG, ERZBISTUM
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8 Dukaten 1593. Turmprägung. Geschenkmünze an die Truppen. 27,68 g. Sechsfeldiges Stifts- und Familienwappen mit Mittelschild, dahinter thront St. Rudbertus mit Mitra, Salzgefäß und Krummstab v. v.//Turm in Wellen, umher die durch Köpfe personifizierten vier Winde, darüber aus Wolken fallender Hagel.
Fb. 679; Probszt 728; B./R. 1558; Zöttl 832.
GOLD. Von größter Seltenheit. Attraktives Exemplar mit feiner Goldtönung. Winz. eingeritzte Wertzahl "8", vorzüglich
Exemplar der Slg. Dolenz, Auktion Schweizerischer Bankverein 40, Zürich 1996, Nr. 113.
Die Voralberger Familie, aus der Wolf Dietrich von Raitenau stammte, besaß gute Beziehungen zu den höchsten Kirchenkreisen und vielleicht wurde er deshalb schon früh als erstgeborener Sohn für die geistliche Laufbahn bestimmt. So war seine Mutter Helena von Hohenems eine Nichte des Papstes Pius IV. (1559-1565). Wolf Dietrich machte schnell Karriere und wurde im Alter von 27 Jahren am 2.3.1587 zum Erzbischof von Salzburg gewählt. Mit ihm brach eine Zeit der Reformen sowohl in der kirchlichen Liturgie als auch in der zivilen Verwaltung an und Salzburg erlebte den Höhepunkt des fürstlichen Absolutismus. Nach anfänglichen streng gegenreformatorischen Maßnahmen, die 1589 in einer Vertreibung aller Protestanten aus Salzburg gipfelten, fand er schließlich zu einer Politik der Toleranz. Obwohl er in vielem seiner Zeit voraus war, geriet er durch sein ungestümes Wesen oftmals in Konflikt mit seinen Zeitgenossen. Ein Einmarsch der Salzburger Truppen in Berchtesgaden im Oktober 1611 wurde von den Bayern mit einem Einmarsch in Salzburg beantwortet. Wolf Dietrich wurde gefaßt und bis an sein Lebensende 1617 von seinem Nachfolger und Neffen Markus Sittikus von Hohenems zuerst in der Festung Hohenwerfen und dann in der Festung Hohensalzburg in strenger Einzelhaft eingesperrt. In die Wand der Festung ritzte er, den 1931 bei einem Brand zerstörten, Spruch: "Gibt in der Welt vil Trug - Tue recht und fürcht die Lug. - Damit ward ich betrogen - Ich tat recht und ward ....".