Christian, 1603-1655. Kipper-24 Kreuzer (Sechsbätzner) 1621, Bayreuth. 4.25 g. Slg. Wilm. -; Slg. Kraaz -.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG IN FRANKEN, BRANDENBURG-BAYREUTH, MARKGRAFSCHAFT
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Kipper-24 Kreuzer (Sechsbätzner) 1621, Bayreuth. 4.25 g. Münzmeister Johann Franck. Mit dem astronomischen Zeichen des Jupiter und der Wertzahl im Reichsapfel auf der Brust des Adlers auf der Vorderseite, auf der Rückseite das Zeichen Kreuz (aus fünf Punkten) und ovaler Löwenschild.
Slg. Wilm. -; Slg. Kraaz -.
Sehr schön
Exemplar der Slg. Schink, Frankfurter Münzhandlung 144, Frankfurt/Main 1995, Nr. 410.
Markgraf Christian blieb indes der Verleger der Prägestätte, wie bereits zu Zeiten von Jonas Rüdel. Die operative Leitung der Münzstätte übertrug er Johann Franck, der am 10. September 1621 die Bestallung zum Münzmeister erhielt und noch am selben Tage den Eid leistete. Francks Tätigkeit währte bis ins erste Vierteljahr von 1622 hinein. Die Verpflichtung seines Nachfolgers in Bayreuth am 4. Februar dieses Jahres markiert den terminis post quem für die Räumung seiner Wirkungsstätte. Als Zeichen des Münzmeisters Johann Franck interpretiert Gerhard Schön das auf Sechsbätznern mit Jahreszahl 1621 und 1622 vorkommende Planetensymbol des Jupiters, das zugleich indes auch in der Chemie und Alchemie für das Element Zinn steht. Auf den diesbezüglichen Kippermünzen lässt es ich am ehesten beschreiben als Chiffre ähnlich der arabischen Ziffer 2, deren horizontaler Fuß mit einem von unten links nach oben rechts geneigten Schrägstrich belegt ist. Dieses Zeichen begegnet auf Sechsbätznern mit Jahreszahl 1621 und 1622, so auch auf dem hier vorgelegten Exemplar sowie den folgenden Prägungen, Nrn. 3480-3482. Wie Schön korrekt betont, schließt sich eine offensichtlich frühe Gruppe mit Jupiterzeichen in stilistischer Hinsicht nahtlos an die vorherigen Erzeugnisse der Bayreuther Münzstätte an. In seiner 2008 vorgelegten Arbeit widerspricht Schön (Schön S. 213) somit der bisherigen gängigen Zuordnung dieses Zeichens an die urkundlich gesicherte markgräfliche Kippermünzstätte Wunsiedel. In diesem Fichtelgebirgsort sind im Mittelalter und in der frühen Neuzeit Zinnvorkommen sowohl bergbaulich gewonnen als auch handwerklich verarbeitet worden. Dieser Fakt veranlasste Johann Jakob Spieß das Planetenzeichen des Jupiters für die Kippermünzstätte des „Zinnortes“ Wunsiedel zu beanspruchen (Der wöchentlichen brandenburgischen Münzbelustigungen 32. Stück, 8. August 1768, S. 249-256), weitere Autoren folgten dieser numismatisch nicht untermauerten These, so auch Carl-Friedrich Gebert (Gebert S. 73), der irrtümlich für Johann Franck jene hausmarkenartige Signatur in Anspruch nahm (Gebert S. 71), die wir heute Münzmeister David Kappel zuordnen (siehe oben, Nrn. 3473-3475).