Wilhelm IV. unter Vormundschaft, 1508-1511. Goldgulden 1508, Straubing, Fb. 179; Hahn 17.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BAYERN, HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH
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Goldgulden 1508, Straubing, mit Titel Alberts IV. 3,26 g.
Fb. 179; Hahn 17.
GOLD. RR Kl. Prägeschwäche, sehr schön
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 207, Osnabrück 2012, Nr. 6843.
Herzog Wilhelm IV. geboren am 13.11.1493 in München, kam nach dem Tod seines Vaters Albert IV. 1508 im Alter von 15 Jahren an die Regierung, stand aber bis 1511 unter der Vormundschaft seines Onkels Wolfgang. In diesen frühen Jahren wurde Wilhelm stark von seinem Erzieher Johannes Turmair beeinflusst, der als Humanist und bayerischer Geschichtsschreiber Aventinus Berühmtheit erlangte. Im Gegensatz zum Primogeniturgesetz seines Vaters von 1506 teilte er im Jahr 1516 die Regierung freiwillig mit seinem Bruder Ludwig. Während Wilhelm IV. in München die Rentämter München und Burghausen regierte, leitete Ludwig von Landshut die Rentämter Landshut und Straubing. Wilhelm IV. der sein Land aus den kriegerischen Ereignissen der Zeit weitgehend heraushalten konnte, bekämpfte im Innern, beraten von seinem einflußreichen Kanzler Leonhard von Eck, energisch die Reformation, aufständische Bauern und die Täufer. Der Renaissancefürst Wilhelm IV. versuchte, die Stellung Bayerns gegenüber dem Haus Habsburg zu stärken, unterlag jedoch bei der böhmischen Königswahl 1526 und der deutschen Königwahl 1531 dem König Ferdinand von Habsburg. Der Versuch der Verhinderung des habsburgischen Machtzuwachses einerseits und der Kampf gegen die Protestanten und für die alte Kirche andererseits war für Wilhelm IV. der am 6.3.1550 in München starb und den Beinamen "der Standhafte" erhielt, eine schwierige Gratwanderung.