Amadeo V., 1285-1323. Bronzemedaille o. J. (um 1865), U. di S. I, S. 34, 33a.

Amadeo V. 1285-1323.
Bronzemedaille o. J. (um 1865), nach L. Lavy, auf die Vertreibung der Türken von der Insel Rhodos. Brustbild r. mit Turban//Rose, um deren Stiel sich eine Schlange wickelt, umher Kranz aus Palmzweigen und Blüten. 52,56 mm; 61,88 g.
U. di S. I, S. 34, 33a.

RR Vorzüglich

Die Stempel der vorliegenden Medaille wurden nach dem Vorbild der von Lorenzo Lavy für die "Storia Metallica della Real Casa di Savoia" entworfenen Stücke gearbeitet. Im Auftrag von Carlo Emanuele III. di Savoia stellte der Turiner Medailleur ab 1757 die Stempel für die Medaillensuite des Hauses Savoyen her. Beim Tode Carlo Emanueles 1773 lagen 77 Stempel vor, von denen aber bis dahin nur Probeabschläge in Blei genommen worden waren. Erst 1865 kam es auf Betreiben des Senators Luigi Torelli, Minister für Landwirtschaft, Industrie und Handel, zur Ausprägung der Medaillen in Bronze, nachdem für die zwischenzeitlich regierenden Herrscher Stempel hinzugefügt und Varianten der bereits vorhandenen hergestellt worden waren. In dieses zeitliche Umfeld muss auch unsere Medaille eingeordnet werden.
Die Rückseiten der Medaillen sollten gemäß der Verfügungen Carlo Emanueles III. ein bedeutendes Ereignis der Herrschaft eines jeden Herzogs zeigen; bei Amadeo V. war dies die Verteidigung der Insel Rhodos gegen die Türken 1311. Die Ritter des Johanniterordens hatten die Insel den Türken entrissen, die ihren ehemaligen Besitz nun zurückerobern wollten. Amadeo V. kam den Johannitern mit einer großen Flotte zur Hilfe und schlug den türkischen Angriff zurück. Julius Bilderbeck schreibt 1812 in seinen "Historische[n] Anekdoten zur Charakteristik der Nationen, ihrer ausgezeichneten Regenten, Feldherren, Staatsmänner, und anderer Personen aus dem Militär- und Zivilstande": "und die Insel Rhodos [wurde] durch diesen Sieg den Johanniterrittern erhalten. Zum Andenken dieses ruhmvollen Erignisses, sagt man, vertauschte Amadeus den savoy'schen Adler mit dem weißen Kreuz der Ritter in seinem Wappen, und die Devise der vier Buchstaben: F. E. R. T. welche seine Nachkommen beibehalten haben, will man durch diese Worte erklären: Fortitudo Eius Rhodum Tenuit. (Seine Tapferkeit hat Rhodos erhalten.) Andere behaupten hingegen, vielleicht mit Recht, daß die Devise weit über die Zeiten dieser Unternehmung hinausreiche." (S. 103).