Stadt. Satirische Silbermedaille 1692, v. Loon IV, S. 225; Brozatus -.
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
NIEDERLANDE, AMSTERDAM
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Satirische Silbermedaille 1692, unsigniert, auf den Prediger und Hexentheoretiker Balthasar Bekker. Brustbild r. in geistlichem Gewand//Neun Zeilen Schrift, oben strahlende Sonne zwischen Wolken. 37,61 mm; 29,10 g.
v. Loon IV, S. 225; Brozatus -.
RR Herrliche Patina, winz. Schrötlingsfehler am Rand, vorzüglich
Balthasar Bekker wurde am 20. März 1634 als Sohn des aus Bielefeld stammenden Predigers Heinrich Bekker geboren. Mit 16 Jahren besuchte er die Universität in Groningen, wo er sich vor allem dem Fach Geschichte und dem Sprachstudium widmete. Später studierte er in Franeker Theologie und leitete nebenbei die Lateinschule als Rektor, im Jahre 1665 erwarb er den Doktortitel in Theologie. Infolge der durch zwei von ihm in den Jahren 1668 und 1670 veröffentlichten Katechismen hervorgerufenen Streitigkeiten folgte er bereitwillig einem Ruf nach Löwen, dann ging er nach Wesp und arbeitete schließlich in Amsterdam als Prediger. In Amsterdam begann er seinen Kampf gegen den Aberglauben und stellte erstmalig die dem Teufel zugedachte Macht in Frage. Indem er die Macht des Teufels bestritt, entzog er gleichzeitig der Hexenlehre das Fundament und galt seitdem als Gegner der Hexenverfolgung. Bekker erhielt heftige Kritik von Geistlichen und der Kirche und mußte sich offiziell vor dem Kirchenrat in Amsterdam und der Synode verantworten. Da er dennoch nicht bereit war, seine Thesen zu widerrufen, wurde er im Jahre 1692 durch die Synode in Alkmaar als Prediger abgesetzt. Man warf ihm Ketzerei und Atheismus vor. Balthasar Bekker verließ Amsterdam und ging wieder zurück nach Friesland, wo er sich weiteren Büchern seiner "Bezauberten Welt" widmete. Dank seiner Freundschaft mit dem Bürgermeister von Amsterdam erhielt er weiterhin sein Predigergehalt, obwohl er bis zu seinem Tod am 11. Juni 1698 von diesem Amt suspendiert blieb.