SCHLEGEL, CH. Lipsius S. 353.
NUMISMATISCHE LITERATUR
BIBLIOPHILE WERKE
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Schediasma de Nummis antiquis Salfeldensibus Arnstadiensius et Jenensibus, ubi simul ex instituto de nobili quondam Salfeldensi Benedictini Ordinis Abbatia, ejusque fundatione, incremento, excidio, itemque Abbatibus & juribus ejusdem, additis diplomatibus & iconibus Nummorum aeri incisis, agitur. Dresden o. J. (1697). 90 unpag. S. 1 Abb. im Text. 2 Falttfn.
Lipsius S. 353.
Pappeinband des 19. Jahrhunderts, etwas gebräunt, von sehr schöner Erhaltung
Christian Schlegel (*1667 in Saalfeld, Ó1722 in Gotha) schloss sein 1688 begonnenes Studium der Theologie und Geschichte an der Universität Jena unter seinem Lehrer, dem Geschichtsprofessor Caspar Sagittarius, 1693 mit dem Magistertitel ab. Danach verdingte er sich einige Jahre als Hauslehrer in Dresden und Altenburg. Die erste Publikation aus der Reihe seiner münzkundlichen Schriften (Lipsius S. 353 führt insgesamt 14 Titel auf, die z. T. in mehrfachen Auflagen verlegt worden sind) veröffentlichte er 1695. Darin setzte er sich vornehmlich mit den mittelalterlichen Altenburger Münzen auseinander. Zwei Jahre später erschien die hier angebotene Abhandlung „Schediasma de nummis antiquis Salfeldensibus Arnstadiensibus et Jenensibus ...“ (d. h. Kurze Schrift über die alten Saalfelder, Arnstädter und Jenaer Münzen ...), in der er in denen er sich mit weitere Themen zur thüringischen Brakteatenkunde beschäftigte. Wohl nicht zuletzt wegen dieser beiden Druckschriften erhielt er im Jahre 1700 eine Stelle als „Antiquarius“ und Bibliothekar am Münzkabinett des Grafens Anton Günther II. von Schwarzburg-Arnstadt, der im Jahre 1709 eine Standeserhebung zum Fürsten erfuhr. Zwischen 1701 und 1703 publizierte Schlegel weitere Arbeiten zu den Mittelaltermünzen diverser mitteldeutscher, insbesondere thüringischer Prägestände, zudem aber auch die von Sammlergenerationen benutzte „Biblia in Numis“ (Jena 1703). Nachdem 1703 Christian Morell, der bisherige Leiter der Arnstädter Münzsammlung verstorben war, folgte Schlegel auf dessen Posten. Fortan war er hauptsächlich damit beschäftigt, einen Katalog dieses umfangreichen Bestandes zu erstellen. Aufgrund einer finanziellen Notlage sah sich Fürst Anton Günther II. im Jahre 1712 dazu gezwungen, seine 18.821 Einzelstücke zählende Münzen- und Medaillensammlung an den kunstsinnigen Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg für 100.000 Taler zu verkaufen. Der neue Besitzer konnte Christian Schlegel als ausgewiesenen Fachmann für die damit erheblich vermehrte herzoglich Gothaer Münzsammlung gewinnen und übertrug ihm deren Verwaltung. In den rund zehn verbleibenden Jahren seines Lebens war Christian Schlegel damit beschäftigt, die schon in Gotha befindlichen Münzen aus der bestehenden Kunst- und Wunderkammer herauszulösen und sie in die Systematik eines regelrechten Münzkabinetts einzufügen, zudem die Arnstädter Erwerbung darin zu integrieren.