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Karl Albert, 1726-1745. 1/4 Karolin 1726, München. 2.41 g. Fb. 231; Hahn 253.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BAYERN, HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH

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Номер лота 6454




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Karl Albert, 1726-1745.
1/4 Karolin 1726, München. 2.41 g.
Fb. 231; Hahn 253.

GOLD. Fast vorzüglich

Karl Albert, Sohn des Kurfürsten Maximilian II. Emanuel und der Therese Kunigunde von Polen, wurde am 6. August 1697 in Brüssel, dem Amtssitz seines Vaters als Generalstatthalter der Spanischen Niederlande, geboren. Als Achtjähriger wurde er 1706 nach der österreichischen Besetzung Bayerns zusammen mit seinen jüngeren Brüdern nach Graz, später nach Klagenfurt gebracht, und mußte als "Graf von Wittelsbach" in österreichischem Gewahrsam die politische Katastrophe des Exils seines Vaters miterleben. 1715 konnte er nach der Wiedereinsetzung seines Vaters nach München zurückkehren und zog 1717 in den Krieg gegen die Türken mit dem bayerischen Hilfskorps, mit dessen Entsendung Kurfürst Maximilian II. Emanuel die Beziehungen zum Haus Habsburg deutlich verbessern konnte. Ein weiterer bedeutender Schritt in diese Richtung war, daß Kurprinz Karl Albert - wie 1685 sein Vater - am 5.10.1722 in Wien die habsburgische Kaisertochter heiratete. Maria Amalia, die jüngste Tochter Kaiser Josefs I. sollte auch im späteren Konflikt und Krieg mit Habsburg fest auf der Seite ihres Gatten stehen. Durch die Ehe mit der Habsburgerin setzte sich Karl Albert nach der Regierungsübernahme 1729 unter völliger Fehleinschätzung seiner politischen und finanziellen Möglichkeiten das Ziel, nach dem Tod Kaiser Karls VI. Universalerbe der gesamten habsburgischen Monarchie zu werden. Um dieser Entwicklung vorzubeugen, hatte Karl VI. mit der vom Reich und allen Großmächten anerkannten Pragmatischen Sanktion vom 19. April 1713 festgelegt, daß bei der Thronfolge seine eigenen Töchter Vorrang vor den Töchtern seines Bruders Joseph I. haben sollten. Nach dem Tod Karls VI. wurde Karl Albert im Österreichischen Erbfolgekrieg vor allem von Frankreich unterstützt. Nach militärischen Erfolgen in Böhmen und Oberösterreich über die Habsburger, die in Schlesien zusätzlich vom preußischen König Friedrich II. dem Großen, angegriffen wurden, ließ sich Karl Albert am 29. Dezember 1741 zum böhmischen König krönen. Knapp einen Monat später wurde er am 24. Januar 1742 einstimmig zum Kaiser Karl VII. gewählt und erhielt am 12. Februar 1742 von seinem eigenen Bruder, dem Kölner Erzbischof Clemens August, die Kaiserkrone, ein Höhepunkt in der Geschichte Bayerns und des Hauses Wittelsbach. Nur zwei Tage nach der Frankfurter Kaiserkrönung eroberten österreichische Truppen die bayerische Hauptstadt. Obwohl Karl VII. München noch im selben Jahr zurückgewinnen konnte, wechselte das Kriegsglück nun zwischen den Parteien. Mit dem plötzlichen Tod des 47jährigen wittelsbachischen Kaisers am 20. Januar 1745 konnte der Österreichische Erbfolgekrieg beendet werden, und der Sohn Karls VII. Kurfürst Maximilian III. Joseph, verzichtete im Frieden von Füssen vom 22. April 1745 auf alle Ansprüche auf das habsburgische Erbe. Der zum Reichsoberhaupt avancierte Kurfürst Karl Albert, bei dessen politischen Plänen Anspruch und Realität weit auseinanderklafften, prägte München mit seiner Bautätigkeit - wie der für seine Gattin im Nymphenburger Schloßpark erbauten Amalienburg - den Stempel des Rokoko auf.