Stadt. Einseitige Klippe zu 4 Livres (10 Sols) 1641, Brause-Mansfeld - (zu Tf. 9,1); Vanhoudt 686 (R3).
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
FRANKREICH/FEODALES, AIRE
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Einseitige Klippe zu 4 Livres (10 Sols) 1641, geprägt während der Belagerung durch spanische Truppen. 4,75 g.
Brause-Mansfeld - (zu Tf. 9,1); Vanhoudt 686 (R3).
RR Attraktives Exemplar mit feiner Tönung, sehr schön-vorzüglich
Exemplar der Auktion Heidelberger Münzhandlung, Herbert Grün 25, Heidelberg 1999, Nr. 559.
Die Stadt Aire (Aire-sur-la-Lys) gehörte bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu Flandern und somit zu den Spanischen Niederlanden. Seit Juni 1641 belagerten französische Truppen unter dem Kommando des Marschalls de Meilleraye die Stadt und Festung. Die 2.000 Verteidiger wehrten sich zwar tapfer, doch waren sie nicht in der Lage, den Ansturm des Feindes auf Dauer zu erwehren, der die Verteidigungswerke einnehmen und zudem durch Minen und massiven Artilleriebeschuss einen Teil des Hauptwalls stark beschädigen konnte. Noch vor der geplanten Erstürmung der Stadt am 26. Juli 1641 kapitulierten die Eingeschlossenen. Der Garnison gestattete der Sieger einen ehrenvollen Abzug am folgenden Tage. Während der Belagerung hatte Stadtkommandant Bernovitte die Herstellung von klippenförmigen Notmünzen zu 8, 2 und 1 Reales mit dem Titel des spanischen Königs Philipp IV. aus seinem persönlichem Silbergerät und aus Kirchensilber veranlasst. Nur kurze Zeit später wurden die französischen Besatzer im Gegenzug von spanischen Truppen belagert. Der französische Kommandant war nun seinerseits gezwungen, Notklippen - diesmal natürlich in französischer Währung und mit dem Titel des Königs Louis XIII - prägen zu lassen.