Teaserbild
Trennline

Zarentum (1908-1944/1946): Orden "Für Militär-Verdienst" [Орден "Зa Военна Заслуга"] (auch "Militär-Verdienstorden" genannt). 3. Modell (1933-1944/1946), leeres Verleihungsetui zum Großkreuz, mit goldfarbener Bezeichnung und Monogramm Zar Boris III.

SAMMLUNG PETER GROCH: EUROPÄISCHE STAATEN
SAMMLUNG PETER GROCH: BULGARIEN 1878-1991

Вернуться к списку
Занести в список-памятку

Номер лота 869




Оценочная цена: 100.00 €
Присуждение: 400.00 €


Zarentum (1908-1944/1946): Orden "Für Militär-Verdienst" [Орден "Зa Военна Заслуга"] (auch "Militär-Verdienstorden" genannt). 3. Modell (1933-1944/1946), leeres Verleihungsetui zum Großkreuz, mit goldfarbener Bezeichnung und Monogramm Zar Boris III. (1894-1943, reg. seit 1918).

1933 ordnete Zar Boris III. eine Reorganisation des Ordens an (3. Modell), die sofort wirksam, aber erst mit Datum vom 15. Mai 1936 statuarisch festgehalten wurde. Wesentlich dabei war die Einführung des Großkreuzes mit einem brillantierten Bruststern über der I. Stufe (nunmehr mit einem einfachen achtstrahligen Bruststern). In dieser Form wurde der Orden bis auf wenige Ausnahmen bis 1944 verliehen.

Allerdings wurde 1936 auch (und nicht erst 1937 wie Denkov und Pavlov annehmen), möglicherweise im Zusammenhang mit der Neufassung der Statuten, für bestimmte Verleihungen (und nicht generell!) ein besonderes einteiliges Revers-Medaillon (in der Fachliteratur "flaches" Revers-Medaillon genannt) eingeführt (4. Modell), das in der Umschrift den Namen Zar Ferdinands ("ФЕРДИНАНДЪ I"), das Stiftungsdatum des Ordens "2. VIII. 1891" und den Löwen ohne Sachsenschild zeigt.

Verleihungsgruppen mit beigefügten Urkunden haben gezeigt, daß es sich hierbei um Verleihungen handelte, die auf Vorschlag des sich seit Ende 1918 im deutschen Exil befindlichen Zaren Ferdinand I. jedoch im Namen von Zar Boris III. erfolgten, und die auch über das Hofmarschallamt Ferdinands in Coburg (und nicht über die Ordenskanzlei oder das Kabinett von König Boris in Sofia) "abgewickelt" wurden (Uwe Bretzendorfer, Ludwigsburg, sei für diesbezügliche Hinweise und die Überlassung entsprechender Unterlagen herzlichst gedankt!).

Aufgrund des vollkommen unerwarteten und nie aufgeklärten Todes Zar Boris III. kurz nach einem Besuch im Deutschen Reich, bestieg sein gerade erst sechsjähriger Sohn Simeon II. (geb. 1937, von 1943 bis 1946 Zar und von 2001 bis 2005 Ministerpräsident unter dem Namen Simeon Borissow Sakskoburggotski) den Thron, den er formal bis 1946 innehatte. Tatsächlich regierte jedoch für ihn ein dreiköpfiger Regentschaftsrat. Die Verleihungen zwischen 1943 und 1944 erfolgten in Etuis ohne Monogramm des Zaren. Statt dessen wiesen sie eine Zarenkrone ohne Monogramm auf.


II