Friedrich Wilhelm IV., 1840-1861. Bronzemedaillon o. J. (1850). Forrer IV., S. 594-595.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH
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Bronzemedaillon o. J. (1850). Galvano von B. Pistrucci, auf die Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815 und den endgültigen Sieg der alliierten Truppen über Napoléon. Die belorbeerten Büsten von George III von England, Franz I. von Österreich, Alexander I. von Rußland und Friedrich Wilhelm III. nebeneinander l. mit umgelegten Mänteln, umher Darstellungen aus der antiken Mythologie: Helios, Iris und Zephyros, Herakles, Erinnyen, Luna, die 3 Parzen, Themis und 2 Dioskuren//Die Feldherren Blücher und Wellington in Gestalt antiker Krieger reiten l. und beschützen Viktoria, oben Göttervater Zeus in Quadriga, umher Kampf der Titanen und Giganten. 133,66 mm; 865,21 g.
Forrer IV. S. 594-595.
RR In defektem oktogonalem Originaletui. Kl. Fleck, vorzüglich
Das Waterloo-Medaillon ist zweifellos das Meisterstück des außergewöhnlich begabten italienischen Medailleurs und Gemmenschneiders Benedetto Pistrucci, der als Stempelschneider an der königlichen Münze in London arbeitete. Die Arbeit an den Stempeln dieses schon in seiner Größe, aber auch in der Fülle der dargestellten Figuren einzigartigen Stückes zog sich über mehr als 30 Jahre hin. Pistrucci begann damit 1817 im Alter von 33 Jahren und lieferte die Matrizen erst 1850 an seinen Auftraggeber, die Royal Mint, ab. Der Auftrag war dem italienischen Künstler erteilt worden, um ihm den Nachzug seiner Familie von Rom nach London zu ermöglichen. Pistrucci erhielt für diese Arbeit 3.500 Pfund, wovon ihm 2.000 Pfund als Vorschuß gewährt wurden. Die Royal Mint hatte ursprünglich geplant, den vier dargestellten Alliierten jeweils ein Exemplar in Gold und den übrigen am Sieg bei Waterloo beteiligten Fürsten je ein Exemplar in Silber zu überreichen. Jedoch verzichtete man 1850 auf die teure Herstellung von Stempeln und begnügte sich mit der Anfertigung einer geringen Anzahl von galvanoplastischen Abdrücken.