Louis Philippe, 1830-1848. Bronzemedaille 1843, Collignon -.
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
FRANKREICH, KÖNIGREICH
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Bronzemedaille 1843, von J. J. Barre, vermutlich auf seinen 70. Geburtstag, gewidmet von seiner Schwester Adélaïde d'Orléans. Kopf r. mit Lorbeereichenkranz//Granatapfel in verzierter Kartusche, l. und r. je ein geflügelter Genius, miteinander verbunden durch ein Schriftband, oben Krone. Mit Randpunze: Hand und CUIVRE. 72,33 mm; 183,47 g.
Collignon -.
Fast Stempelglanz
Die Punze in Form einer Hand wurde zwischen 1845 und 1860 von der Monnaie de Paris zur Kennzeichnung der Medaillen verwendet. Es handelt sich bei dem vorliegenden Exemplar also um eine geringfügig spätere Prägung.
Louis Philippes Schwester Adélaïde d'Orléans, *1777, Ó1847, war zeitlebens eine enge Vertraute und Beraterin des französischen Königs. In den Wirren der Revolution 1830 soll sie den entscheidenden Ausschlag gegeben haben, der ihren Bruder zum König der "Julimonarchie" machte: Als eine Delegation auf dem Anwesen der Familie Orléans in Neuilly eintraf, um Louis Philippe die Krone anzubieten, waren nur seine Frau Marie Amalie und Adélaïde anwesend. Während Marie Amalie das Angebot als Beleidigung ablehnte, nahm Adélaïde es stellvertretend für ihren Bruder an. Der Anführer der Delegation, Adolphe Thiers, soll daraufhin geantwortet haben: "Madame, Sie haben ihrer Familie die Krone gegeben." Dass Adélaïde nicht aus reiner Machtbegierde gehandelt hatte, sondern wirkliches Interesse an der Politik und dem Fortschritt zeigte, beweist die Aufschrift auf dem Spruchband der Medaillenrückseite: MON PRIX N'EST PAS DE MA COURONNE (= Mein Wert liegt nicht in meiner Krone). Der aufgebrochene Granatapfel dient als Versinnbildlichung dieses Mottos, das schon Mary Stuart, Königin von Schottland, verwendet hatte.