Leopold I., 1657-1705. Silbergußmedaille o. J. (um 1660), F. u. S. 4099 (dort in Gold); Slg. Horsky 2045.
HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
RÖMISCH-DEUTSCHES REICH
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Silbergußmedaille o. J. (um 1660), von J. Buchheim, auf seine Siege. Geharnischtes Brustbild r. mit Lorbeerkranz, umgelegtem Mantel und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies//Aufgerichteter Löwe mit Zepter und Schwert schreitet r. l. Blume, r. Baum, oben Sonne, Wolken und Mond. 36,42 mm; 12,95 g.
F. u. S. 4099 (dort in Gold); Slg. Horsky 2045.
Zeitgenössischer Nachguß. Sehr schön
Leopold, *1640, Ó1705, zweiter Sohn von Kaiser Ferdinand III. und Maria Anna von Spanien, war zunächst für den geistlichen Stand bestimmt, wurde dann aber 1656 zum König von Böhmen und 1658 zum deutschen Kaiser gekrönt. In seiner langen Regierungszeit verfolgte seine Politik zwei Ziele: Spanien den deutschen Habsburgern zu gewinnen und Ungarn zu rekatholisieren. Das erste verwickelte ihn in langwierige Kriege mit Frankreich. Der Versuch, Ungarn zu rekatholisieren, rief wiederholt Aufstände hervor; die Ungarn suchten Hilfe bei den Türken. So kamen die Bündnisse von Louis XIV mit den Türken gegen das Reich zustande, was die Türkenkriege zur Folge hatte. Zwar erfochten Leopolds bedeutende Feldherren (u. a. Prinz Eugen von Savoyen, Ludwig Wilhelm von Baden - der "Türkenlouis") immer wieder glänzende Siege, doch zerrüttete diese Politik Wirtschaft und Finanzen. In Deutschland legte Leopold I. damit den Keim für den weiteren Zerfall des Reiches, in dem die größeren Territorialstaaten, insbesondere Brandenburg-Preußen, immer stärker wurden. So legte der Kaiser selbst den Grundstein für den späteren "Dualismus", der Österreich im 19. Jahrhundert dem engeren deutschen Raum entfremden sollte.