Felipe II., 1556-1598. Bronzegußmedaille o. J. (um 1590), v. Loon I, S. 393, -; Attwood 95, -; Börner 775, -; Betts -.
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
SPANIEN, KÖNIGREICH
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Bronzegußmedaille o. J. (um 1590), von J. da Trezzo (?). Geharnischtes Brustbild r.//Globus, durch zwei Hände mit einem Band an einem Joch befestigt. 30,99 mm; 17,59 g. Dazu: Bronzegußmedaille 1590, mit Signatur PH. Geharnischtes Brustbild l.//Globus, durch zwei Hände mit einem Band an einem Joch befestigt. 32,62 mm; 15,82 g.
v. Loon I, S. 393, -; Attwood 95, -; Börner 775, -; Betts -.
2 Stück., Spätere Güsse. Fast sehr schön und gestopftes Loch, Reste alter Vergoldung, schön-sehr schön
Der Anlass, zu dem die beiden Medaillen hergestellt wurden, ist nicht eindeutig. Dies liegt einerseits an dem fehlenden Datum auf dem einen Stück und der zweideutigen Darstellung auf der Rückseite: Wird der Globus am Joch befestigt oder davon befreit? Auch die Umschrift SIC ERAT IN FATIS ("So hat es das Schicksal vorherbestimmt") hilft hier nicht weiter. Die communis opinio ist, dass die Medaille der Eroberung Amerikas durch die Spanier gedenkt. In diesem Fall würde der Globus an das spanische Joch gebunden werden. Eine andere, auf der Existenz von Stücken mit der Jahreszahl 1588 beruhende Theorie (vgl. v. Loon a. a. O.) besagt, dass sie als Satire auf die Vernichtung der spanischen Armada durch die englische Flotte im genannten Jahr zu verstehen sind. In diesem Zusammenhang würde die Welt vom Joch Felipes II. befreit werden.
Außerdem wurde die Urheberschaft Jacopo da Trezzos angezweifelt, da die auf der Medaille verwendete Abkürzung IAC TRICI F sonst nicht für ihn belegt sei. Philip Attwood konnte a. a. O. durch den Verweis auf einen von Jacopo da Trezzo hergestellten Tabernakel zeigen, daß der Medailleur die vorliegende Medaille hergestellt hat: In den Schrein sind 270 seiner Medaillen eingelassen, u. a. auch ein Exemplar des vorliegenden Typs.
Der Medailleur der zweiten, mit PH signierten Medaille bleibt dahingegen unbekannt. Generell scheint die Medaille bis auf eine Notiz von Christopher Eimer im Spink Numismatic Circular, Juni 1982, S. 161 unediert und sehr selten zu sein. Er vermutet für beide Stücke eine Entstehung im niederländischen Raum und versteht sie im Kontext der Ereignisse von 1588, als Felipe II. eine herbe Niederlage gegen die englische Flotte hinnehmen musste. Für das Datum 1590 findet er keine Erklärung.