[JAMERAI DUVAL, V.].
NUMISMATISCHE LITERATUR
BIBLIOPHILE WERKE
Вернуться к списку
Vollständiges, in einheitlicher Manier gebundenes Set der Kataloge zu den Gold- und Silbermünzen der Privatsammlung von Kaiser Franz I. inklusive der Nachträge, veröffentlicht unter folgenden Titeln:
Monnoies en or, qui composent une des differentes parties du cabinet de S.M. l'Empereur, depuis les plus grandes pieces jusqu'aux plus petites. Hauptband Wien (bei Jean Thomas Trattner) 1759 und Supplementband ebd. 1769. 315 Tfn.; 98 Tfn. In einem Band zusammengefasst.
Monnoies en argent, qui composent une des differentes parties du Cabinet Imperial depuis les plus grandes pieces jusqu' au florin inclusivement. Nouvelle Edition corrrigée et considerablement augmentée. Hauptband Wien (bei Jean Thomas Trattner) 1759 und Supplementband, ebd. 1770. In einem Band zusammengefasst. Frontispiz, 561 Tfn.; 27 Tfn. In einem Band gebunden.
Beide Werke sind wohl im dritten Viertel des 18. Jahrhunderts in einheitlicher Manier eingebunden worden: Ganzleder, 5 Bünde, Rücken mit reichen goldgeprägten Dekorelementen und je einem rotem goldgeprägten Titelschild. Die Spiegel sind mit rotem Marmorpapier bezogen, das auch den Vorsatz bildet. Ganzrotschnitt. Die Einbände etwas beschabt und berieben, insbesondere der Band zu den Goldmünzen mit stärkeren Läsenen am Rücken und an den Gelenken, doch der Buchblock fest, von recht frischem Zustand, das Papier recht sauber.
Valentin Jamerai Duval (*1695 in Arthonnay, Champagne, † 1775 in Wien) hatte als Bibliothekar und Hofhistoriker bereits in Diensten von Herzog Leopold von Lothringen, dem Vater von Kaiser Franz I. gestanden. Nachdem der künftige Kaiser 1738 das Großherzogtum Toskana erworben hatte, folgte Duval diesem als Bibliothekar nach Florenz und 1748 nach Wien, wo er seit 1748 die private Münzsammlung des Monarchen betreute. Im Auftrag des Kaisers erstellte er die hier vorliegenden, höchst seltenen Werke mit ihren zahlreichen Kupferstichtafeln. Die gesamte, auf 200 Exemplare veranschlagte Auflage ist nie über den damaligen Buchhandel vertrieben worden, sondern soll ausschließlich als höfische Geschenke verausgabt worden sein. „Sie gehören darum zu den besonderen Seltenheiten“ (Alfons Lhotsky in: Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 2. Teil: Die Geschichte der Sammlungen, Wien 1941-1945, S. 425).