Die possidierenden Fürsten, 1609-1624. Einseitige, achteckige Klippe zu 4 Stübern 1621, Brause-Mansfeld vgl. Tf. 14, 9; Noss 535 var.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
JÜLICH-KLEVE-BERG, JÜLICH-BERG, HERZOGTUM
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Einseitige, achteckige Klippe zu 4 Stübern 1621, geprägt während der Belagerung durch spanische Truppen unter der Führung des Generals Heinrich vom Berg. 1,98 g. Eine schildförmige Stempelung, mit der vom Monogramm des Festungskommandanten Frederik Pithan geteilten zweizeiligen Aufschrift 16 - ZI / 4 - S. Vermutlich spätere Prägung?
Brause-Mansfeld vgl. Tf. 14, 9; Noss 535 var.
Von großer Seltenheit. Fast vorzüglich
Nach der Einnahme Jülichs im Jahre 1610 durch die Possidierenden Fürsten wurde eine Abteilung des brandenburgischen Kurfürsten sowie ein Verband des Pfalzgrafen von Neuburg gemeinsam in die Festung verlegt. Als Kommandeur wurde der Niederländer Frederik Pithan eingesetzt. Das im Frühjahr 1614 offen ausbrechende Zerwürfnis zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburg konnten die Generalstaaten der Niederlande zur Besetzung der Festung Jülich nutzen, da Kommandant Pithan die Festung zuvor unter den Schutz der Generalstaaten gestellt hatte. Nach Ablauf eines zwölfjährigen Waffenstillstands entbrannte im Jahre 1621 der seit 1581 offen ausgetragene Konflikt zwischen Spanien und den nördlichen Niederlanden erneut. Spanien plante unter Direktive des Generals Ambrosius Spinola, die Generalstaaten vom jülich-klevischen Territorium her anzugreifen. Der in spanischen Diensten stehende General Heinrich von dem Berg wurde von Spinola beauftragt, Jülich zu nehmen. Am 5. September 1621 zog seine Streitmacht vor die Mauern der Festung. Die sich über mehrere Monate hinweg erstreckende Belagerung war für die Eingeschlossenen entbehrungsreich, vor allem wegen der knappen Nahrungsmittelvorräte. Zur Entlohnung der Mannschaften und Offiziere ließ Kommandant Pithan Notmünzen aus Silbergeschirrteilen und älterem Silbergeld prägen. Ohne Hoffnung auf Entsatz kapitulierte die Festung am 3. Februar 1622.