Teaserbild
Trennline

Jerusalemkreuz (1898). Probemäßiges Original-Exemplar, Anfertigung wohl der Firma J. Godet & Sohn in Berlin, Silber vergoldet und emailliert, Medaillons Gold (!), EmailleChips und -Reparaturen in der roten Emaille von Avers und Revers,

SAMMLUNG PETER GROCH - TEIL 4
DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN, (KAPITEL B, ABSCHNITT 2) DEUTSCHES REICH 1871-1918

Вернуться к списку

Номер лота 8326




Оценочная цена: 300.00 €
Присуждение: 2 000.00 €


Jerusalemkreuz (1898). Probemäßiges Original-Exemplar, Anfertigung wohl der Firma J. Godet & Sohn in Berlin, Silber vergoldet und emailliert, Medaillons Gold (!), EmailleChips und -Reparaturen in der roten Emaille von Avers und Revers, am Band. OEK22 3122.


III

Im Unterschied zu den zahlreich existierenden Fälschungen, deren Medaillons aus vergoldetem Silber gefertigt sind, wurden die Medaillons der Original-Exemplare in Gold ausgeführt.

Vom 11. Oktober bis zum 26. November 1898 unternahm der Deutsche Kaiser Wilhelm II. König von Preußen (1859-1941, reg. von 1888 bis 1918) eine Palästinareise. Nachdem er Konstantinopel besucht hatte, wo er mit dem Sultan des Osmanischen Reiches, Abdülhamid II. (1842-1918, reg. von 1876 bis 1909) zusammengetroffen war, führte ihn seine Reise weiter nach Haifa, Jaffa, Jerusalem und Beirut. Als Höhepunkt der Reise gilt die Einweihung der protestantischen deutschen Erlöserkirche in Jerusalem.

Laut Bannicke und Tewes (Bannicke, Elke, und Tewes, Lothar: Das phaleristische Erbe der Kaiserfahrt vom Jahr 1888 ins Heilige Land. In: Numismatisches Heft 18 (2010), S. 161-173) wurden insgesamt 200 Jerusalemkreuze hergestellt. Laut Nimmergut (in NI4 S. 1814, Nr. 1814 - zitiert nach Mirbach: Das deutsche Kaiserpaar im Heiligen Lande im Herbst 1898. Berlin 1898) nahmen insgesamt 188 Personen an dieser Reise teil, wovon 171 als offizielle Teilnehmer galten. Auch Schmidt (Schmidt, Stefan: Das Jerusalemkreuz - eine der großen sowie verkannten ordenskundlichen Raritäten. In: Orden und Ehrenzeichen 110 (19. Jahrgang - August 2017), S. 182 ff.) bestätigt unter Berufung auf Mirbach auf S. 191 diese Teilnehmerzahl, fügt jedoch noch Kaiser Wilhelm II. und dessen Gemahlin Auguste Viktoria hinzu, so daß er auf insgesamt 190 Teilnehmer kommt. Schmidt geht davon aus, daß allen diesen 190 Personen das Jerusalemkreuz verliehen wurde, und führt auf S. 191 aus, daß wohl auch die restlichen zehn Exemplare bis 1899 verliehen wurden, wie „aus dem Nachweis“ der Verleihung „an Mr. Eward Nye hervorgeht“ (Übersendungsschreiben vom 2. Februar 1899, abgebildet auf S. 189).

(Zur Geschichte und Fälschungsproblematik dieses Ehrenzeichens vgl. auch: Geile, Willi: Fundsachen zum Jerusalemkreuz. In: Orden-Militaria-Magazin Nr. 54 vom Juni 1993, S. 2 ff. Und: Sauerwald, Dr. Peter - Die Reise Kaiser Wilhelms II. nach Jerusalem. In: Orden-Militaria-Magazin 86 vom Oktober 1998, S. 2 f.)