Albert V., der Großmütige, 1550-1579. 2 Dukaten 1565, München. 7.04 g. Fb. 182; Hahn 52.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BAYERN, HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH
Вернуться к списку
2 Dukaten 1565, München. 7.04 g. r ALBERT9 Ù D Ù G Ù CO Ù PA Ù RH Ù VTR Ù BAVAR Ù DVX Geharnischtes Brustbild r. mit der Rechten das Schwert schulternd//NON Û NOB Ù DO Ù N Ù NO - SED Û NOM Ù T Ù D Ù GLOR Û 15 Û 65 Û Vierfeldiger Wappenschild, umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies.
Fb. 182; Hahn 52.
GOLD. Von großer Seltenheit. Prachtexemplar mit feiner Goldpatina. Min. Prägeschwächen, vorzüglich-Stempelglanz
Aus der Sammlung eines Ästheten und Kunstfreundes.
Der äußerst seltene Doppeldukat zeigt das Renaissanceporträt des Herzogs Albert V. In der Titulatur wird der Titel des Pfalzgrafen bei Rhein (comes palatinus Rheni) wie auch der Herzogstitel beider (Ober- und Nieder-) Bayern hervorgehoben (utriusque Bavariae dux). Die Rückseiten der raren Goldprägung tragen die frommen Devisen NON NOBis, DOmine, Non NObis, SED NOMine Tuo Da GLORiam (="Nicht uns, oh Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre!").
Albert, geboren am 29.2.1528 in München, war der zweite Sohn Herzogs Wilhelm IV. des Standhaften. In der bayerischen Geschichte stellt Albert wohl das Ideal eines Renaissancefürsten dar. Unter seinen vielfältigen Interessen als Kunstsammler und Mäzen ist für uns seine Passion für Münzen und Medaillen am interessantesten. Durch den Erwerb der Münzsammlungen des Augsburger Domherrn Aegolf von Knörringen und des Salzburger Rates Johann Fickler, den er zum Leiter des herzoglichen Münzkabinetts bestellte, legte er den Grundstock der Staatlichen Münzsammlung München. Dabei stand Albert V. in numismatischem Kontakt mit zeitgenössischen Münzliebhabern, wie dem berühmten Augsburger Bankier Jakob Fugger oder dem Niederländer Hubert Goltzius. Der Herzog brachte eine ganze Reihe von begabten Goldschmieden und Stempelschneidern nach München, die eine große Anzahl von Medaillen und Schauprägungen, zum Teil mit Münzcharakter, anfertigten und München dadurch in Konkurrenz zu den anderen beiden süddeutschen Zentren der Stempelschneidekunst, Nürnberg und Augsburg, treten ließen. Die Kunstsinnigkeit Alberts V. der den Beinamen "der Großmütige" erhielt, vergrößerte die bei Regierungsantritt am 7. März 1550 von Wilhelm IV. übernommene Schuldenlast Bayerns und führte daher mehrfach zu Konflikten mit den Landständen. Er konnte sich jedoch gegen die Opposition, die vor allem eine umfassende Kirchenreform forderte und in der Ortenburger Adelsverschwörung von 1564 gipfelte, klar durchsetzen. Herzog Albert V. der am 4. Juli 1546 Anna, die Tochter Ferdinands I. von Habsburg geheiratet hatte, entwickelte sich - auch mit Hilfe der Jesuiten - zu einem der Hauptvertreter der Gegenreformation in Deutschland. Albert V. starb am 24.10.1579 in München.